Sie gehören über Mund und Nase, aber nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack: Corona-Masken. Viele Menschen scheinen das nicht zu wissen, machen mag es auch nicht kümmern. Die Deutsche Entsorgungswirtschaft beklagt: Zu oft landet unser Corona-Müll in der falschen Tonne.
Oft landen OP- und FFP2-Masken etwa im Altpapier, wo sie nichts zu suchen haben. Sie dürfen nicht im Altpapier entsorgt werden – auch wenn das Material wie Papier wirkt oder der Hersteller gar von Papiervlies spricht. Denn das Vlies kann zum Beispiel Polypropylen enthalten, eine Kunststofffaser.
Gleiches gilt für die FFP2-Masken, die aus einem Filtervlies hergestellt werden. Diese Varianten sowie die Modelle mit der Kennung KN95/N95 müssen im Restmüll landen, erläutert die Initiative „Mülltrennung wirkt“. Auf keinen Fall sollten Schutzmasken in der Toilette hinuntergespült werden – denn anders als Toilettenpapier löst sich dieses Vlies nicht auf. Vielmehr können sich die Masken in der Kanalisation mit anderen Gegenständen verknoten und das Abwassersystem verstopfen.
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Corona-Masken: Müll landet im Ozean
Schlecht ist es auch, wenn die Masken im Gebüsch oder auf Wiesen landen. Die Umweltorganisation Greenpeace hat errechnet, dass es 450 Jahre dauert, bis die Masken zersetzt und verschwunden sind. Und die Menschheit verbraucht viele Masken und Handschuhe in der Pandemie: Schätzungen zufolge nutzen wir weltweit 129 Milliarden Masken und 65 Milliarden Handschuhe – pro Monat.
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Wo dieser Müll seinen Weg in Flüsse und Ozeane findet, landet er über kurz oder lang in der Nahrungskette. Seeschildkröten etwa halten Masken gerne für Quallen, Vögel und Fische verheddern sich in den Bändern und verenden. So reichert sich nach und nach Plastik in Lebewesen an, die irgendwann als Fischfilets auf unseren Tellern landen.

Masken entsorgen: So geht's richtig
Zwar sollte niemand nun anfangen, Corona-Müll aus Stadtparks oder von Straßenrand zu klauben. „Da sollte man wirklich Vorsicht walten lassen – es könnte ja die Maske eines infizierten Menschen sein“, sagt Fritz Mielert vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Bis zu drei Tage kann das Virus auf Plastikoberflächen überleben.
Masken sollten im Restmüll entsorgt werden – am besten gut verschlossen in einem Extra-Plastikbeutel, damit die Mitarbeiter von Entsorgungsunternehmen vor möglichen Viren geschützt sind.
Gleiches gilt für Corona-Schnelltests: Laut Robert Koch-Institut und Umweltbundesamt gehören die in ein reißfestes, feuchtigkeitsbeständiges und dichtes Behältnis und dann in den Hausmüll.
Corona-Müll: Einweghandschuhe richtig entsorgen
Einweghandschuhe sollten ebenfalls in Extrabeuteln in den Restmüll gegeben werden, raten die Entsorgungsexperten. Der Kunststoff, aus dem sie bestehen, ist zu speziell für die übliche Entsorgung von Plastikmüll in der Gelben Tonne und im Gelben Sack.
Auch in der Wertstofftonne, die es mancherorts gibt, sollten Schutzhandschuhe nicht landen. Denn Hygienemüll wird nicht recycelt, erläutert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Corona: Müll in der Quarantäne richtig entsorgen
Haushalte in Quarantäne sollten auf Mülltrennung verzichten und alle Abfälle in die Restmülltonne geben – fest verschlossen in reißfesten Abfallsäcken. Dafür plädiert die Initiative „Mülltrennung wirkt“ ebenfalls mit Blick auf den Schutz des Personals der Entsorgungsfirmen. Wer kann, sollte Glasabfälle, Pfandverpackungen sowie Elektro- und Elektronikabfälle bis zur Aufhebung der Quarantäne aufbewahren und erst dann entsorgen.
(mit dpa)
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