Die Saison der BG Göttingen in der Basketball-Bundesliga ist beendet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor auch das dritte Playoff-Viertelfinalspiel gegen den FC Bayern München mit 54:65 (37:36). Vor 3.447 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena zeigten die Hausherren eine gute erste Hälfte, mussten nach der Pause aber auch noch den Ausfall von Till Pape verkraften, der dennoch mit 17 Zählern bester BG-Schütze war. Die dezimierten Göttinger hatten dem Favoriten nicht mehr genug entgegenzusetzen. Für München traf Cassius Winston am häufigsten (16 Zähler).
Die Veilchen, die auf Peter Hemschemeier, Rob Edwards (beide Rücken), Max Besselink und ihren Kapitän Harper Kamp (beide Knie) verzichten mussten, starteten mit guter Verteidigung in die Partie und gingen durch einen Pape-Dreier 8:4 in Front. Der Favorit aus Süddeutschland konterte mit einem 2:10-Lauf zum 10:14 und zwang Moors zu seiner ersten Auszeit (7.). Vor allem gegen Isaac Bonga fanden die Göttinger keine Mittel. Nach der Auszeit lief es deutlich besser für die Gastgeber (14:14/9.). Den ersten Abschnitt musste die BG knapp 14:17 abgeben.
Im zweiten Viertel besorgte Pape mit fünf Punkten in Folge den 19:19-Ausgleich, so dass Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri eine Auszeit nahm (12.). Aber die BG spielte mit dem deutschen Pokalsieger auf Augenhöhe. Beide Teams lieferten sich ein Wettwerfen von der Dreier-Linie mit fünf Distanztreffern in Folge, das mit einem leichten Vorteil für die Gäste endete (27:30/16.). Bonga beendete die Dreier-Serie mit Punkten zum 27:32 – Moors nahm die nächste Auszeit. Auch diese wirkte, denn die Hausherren schlossen den Abschnitt mit einem 10:4-Lauf zur 37:36-Führung ab.
Pape wird im Gesicht getroffen
Gleich nach dem Seitenwechsel ereignete sich dann die Szene um Pape. Der Forward sprang gemeinsam mit Bonga zum Rebound hoch und wurde vom Ellbogen des Guards im Gesicht getroffen. Mit Nasenbluten blieb der BG-Akteur zunächst liegen und musste dann benommen und gestützt mit Verdacht auf Gehirnerschütterung erst in die Kabine und dann ins Krankenhaus gebracht werden. Die nun noch mehr geschwächten Göttinger waren im Anschluss von der Rolle und fanden keinen Weg zum Punkten.
Nach mehr als fünf Minuten erlöste Javon Bess die Zuschauer und traf zum 39:46 (26.). Die Veilchen kämpften und ließen die Münchener nicht davonziehen (42:47/27.). Doch zum Viertelende erarbeiteten sich die Süddeutschen Vorteile und bauten ihren Vorsprung aus (44:53). Auch im Schlussabschnitt gaben die Göttinger nicht auf, hatten den Gästen aber nicht mehr viel entgegenzusetzen. Zylan Cheatham erhöhte den BG-Rückstand in der 33. Minute auf 46:60.
Fans feiern Veilchen trotzdem
Elias Harris besorgte zwei Minuten vor dem Ende die höchste Münchener Führung (48:65). Die Veilchen spielten aber weiter bis zum Umfallen und beendeten die Partie mit einem 6:0-Lauf. Nach der Schlusssirene wurde das Team von den sensationellen BG-Anhängern, die vor der Partie extra eine Choreographie vorbereitet hatten, minutenlang mit stehenden Ovationen für die starke Saison gefeiert. Genaue Infos zur Saisonabschlussfeier mit den Fans, die voraussichtlich am Donnerstag, 25. Mai, im Monro‘s Park stattfinden wird, gibt es zeitnah.
„Ein großer Teil unseres Gameplan war es, Präsenz unter den Körben zu haben. Diese Dimension hat in der zweiten Halbzeit gefehlt“, sagte Moors, verteilte aber doch viel Lob: „Meine Spieler haben alles gegeben und mit richtig viel Energie gespielt. Es war ein harter Kampf, am Ende haben wir dann nicht die Qualität näher dranzubleiben. Ich bin dennoch sehr stolz auf meine Spieler und spreche einen großen Dank an unsere Fans aus, die heute unglaublich waren. Es war eine unfassbare Stimmung – das ganze Jahr, heute aber noch ein bisschen mehr.“