Montmeló. Der Deutsche schafft es im Qualifying von Spanien wieder nicht in den entscheidenden Durchgang. Das Tempo gibt Hamilton vor.

Sebastian Vettel starrte noch mit dem Helm auf dem Kopf fast regungslos auf die Bildschirme. Das Ferrari-Drama geht für Sebastian Vettel auch mit einem neuen Chassis weiter.

Der viermalige Formel-1-Weltmeister verpasste in der Qualifikation für den Großen Preis von Spanien nahe Barcelona um die Winzigkeit von zwei Tausendstelsekunden erneut die Top Ten im Kampf um die besten Startplätze. Vettel kam in der K.-o.-Ausscheidung nicht über den elften Platz hinaus.

Teamkollege Charles Leclerc war zumindest etwas besser und schaffte es auf Rang neun. Er sei "noch zu weit weg von einem guten Gefühl", sagte Vettel mit kraftloser Stimme: "Ich versuche jedes Mal, den Resetknopf zu drücken. Mehr kann ich nicht machen." Es gebe einige Dinge, auf der er einfach keine Antwort finde.

Hamilton dominiert Qualifying in Barcelona

Als einmal mehr unschlagbar in dieser Saison erwies sich Mercedes. Lewis Hamilton bescherte dem deutschen Werksrennstall die sechste Poleposition im sechsten Rennen. Für den Briten selbst war es die 92. seiner Karriere und die vierte in diesem Jahr.

Der sechsmalige Champion verwies seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas auf den zweiten Rang. Es sei sehr anstrengend bei den heißen Temperaturen, schilderte Hamilton: "Man muss noch mehr auf dem Gaspedal wegen der Reifen aufpassen. Man muss ständig das Limit suchen."

Hamilton benötigte auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Barcelona-Catalunya 0,059 Sekunden weniger als Bottas. "Ich wusste, dass es hart werden würde gegen Lewis – so wie immer", konstatierte der Finne: "Es ist etwas nervig."

Verstappen in Lauerstellung

Die beiden hatten schon alle drei Trainingseinheiten mit ihren weiterhin schwarz lackierten Silberpfeilen dominiert und setzten ihre Dominanz auf der einen schnellen Runde fort. Ob das künftig so bleibt, wird sich zeigen, wenn vom nächsten Grand Prix Ende des Monats an eine bestimmte Motoreinstellung – der sogenannte Party-Mode – verboten sein sollte.

Hinter dem Mercedes-Duo schaffte es – wie nach den Übungsrunden erwartet - Max Verstappen im Red Bull. Sechs Tage nach seinem Sieg in Silverstone von Startrang vier aus, brachte sich der 22 Jahre alte WM-Verfolger erneut in eine vielversprechende Ausgangslage. Bei der Renndistanzanalyse der Trainingsrunden lag er praktisch gleichauf mit Hamilton und Bottas.

30 Punkte Rückstand hat Verstappen vor dem Grand Prix an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL), der aufgrund der großen Hitze auch in Katalonien wieder zu einem Reifenvabanquespiel werden könnte. "Das ist das Maximum derzeit für uns, ich bin recht zufrieden", sagte der Niederländer Verstappen.

Vettel zum dritten Mal vorzeitig raus

Für Vettel zeichnete sich das erneute sportliche Drama schnell nach der Ankunft in Spanien ab. Nur beim ersten Freien Training schien ein Fortschritt sichtbar. Danach der alte Trott, langsamer als Leclerc und viel langsamer als die, die er einst noch herausfordern konnte.

Im zweiten Qualifikationsabschnitt reichte schon der erste Versuch nicht mit den rot markierten, schnellsten Reifen. Platz elf. 80 Tausendstelsekunden fehlten da noch auf Platz zehn. Der Hesse unter Zugzwang. Die Strecke füllte sich zum entscheidenden Versuch, nur die besten drei verweilten in der Box. Vettel versuchte es von hinten und rettete sich zunächst auf Platz zehn. Dann aber wurde er noch einen Rang nach hinten gereicht.

Zum dritten Mal schied er in diesem Jahr vorzeitig aus. "Ich glaube nicht, dass man ein Wunder aus der Tüte ziehen kann", sagte Vettel mit Blick auf das Rennen.