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Niedersachsen: Container als Klassenzimmer sind weit verbreitet

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Container stehen an der Bismarkschule in Hannover. Solch provisorische Klassenzimmer gehören an vielen Schulen in Niedersachsen zum Alltag. Das ist das Ergebnis einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich mehr als 30 Landkreise und Städte beteiligt haben.

Container stehen an der Bismarkschule in Hannover. Solch provisorische Klassenzimmer gehören an vielen Schulen in Niedersachsen zum Alltag. Das ist das Ergebnis einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich mehr als 30 Landkreise und Städte beteiligt haben.

Foto: Julian Stratenschulte / DPA Images

Braunschweig  Symbol für die Modernisierung oder Sinnbild für die Baustelle Bildung: In Dutzenden Schulen Niedersachsens wird teils in Containern unterrichtet.

Container als provisorische Klassenzimmer gehören an vielen Schulen in Niedersachsen zum Alltag. Das ist das Ergebnis einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich mehr als 30 Landkreise und Städte beteiligt haben. Demnach gibt es die Container-Räume in Oldenburg und Wilhelmshaven ebenso wie in Osnabrück, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg oder auch in ländlichen Landkreisen wie Lüchow-Dannenberg, Grafschaft Bentheim, Diepholz oder dem Heidekreis.

Alleine in der Landeshauptstadt Hannover wurden im vergangenen Schuljahr knapp 200 Container-Räume an etwa 40 Schulen genutzt. Von den Schulen habe es für die mobilen Raumeinheiten „in der Regel positive Rückmeldungen“ gegeben, heißt es im Schulentwicklungsplan der Stadt. Die Container seien daher ein „effektives und geeignetes Mittel“, um den Raumbedarf kurz- bis mittelfristig zu decken. Temporäre Auslagerungen während kürzerer Baumaßnahmen sind in den Zahlen für Hannover nicht erfasst.

In Braunschweig nutzen 20 Schulen Container

In Braunschweig sind es nach Angaben der Stadt derzeit 20 Schulen, die Container nutzen – überwiegend für den Unterricht, aber auch als Betreuungsräume, für Toiletten oder für die Mensa. Die Mehrzahl der Container steht dort an Grundschulen, lediglich drei weiterführende Schulen nutzen ebenfalls welche.

Im Landkreis Celle stehen an 8 der 22 Schulen in der Trägerschaft des Kreises Container. Im Landkreis Hameln-Pyrmont ist bisher nur eine von neun kreiseigenen Schulen betroffen, doch zwei weitere sollen bis zum nächsten Schuljahr hinzukommen. Die niedersächsische Liste ließe sich fortsetzen.

Das sagt Niedersachsens Kultusministerium zum Container-Unterricht

Niedersachsens Kultusministerium betonte, die Schulräume lägen im Zuständigkeitsbereich der Schulträger und nicht des Landes. Aus schulfachlicher und pädagogischer Sicht spreche aber auch überhaupt nichts gegen Container. „Container, die heute an Schulen zum Einsatz kommen, sind inzwischen sehr modern gestaltet und stoßen, das jedenfalls wird uns von Lehrkräften und auch aus der Schülerschaft vielfach berichtet, keineswegs zwangsläufig auf Ablehnung“, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Entscheidend sei immer die Ausgestaltung – beim Container wie beim Schulgebäude.

Auch die Bildungsgewerkschaft GEW lehnt die Container-Landschaften nicht ab. „Natürlich sind Containerklassen grundsätzlich immer nur ein Provisorium“, sagte Landeschef Stefan Störmer. „Aber es zeigt, dass der jeweils zuständige Schulträger Geld in die Hand genommen hat, um das Gebäude zu renovieren oder auch im Zuge des Ganztagsausbaus aktiv wird.“

Das Lernen im Baustellen-Ambiente kann also auch ein Symbol für Modernisierung sein. In der Tat sind die allermeisten Container nur als Übergangslösung eingeplant. Ihren Zweck scheinen die mobilen Räume sehr gut zu erfüllen – so gut, dass fünf davon im Landkreis Schaumburg bereits als Dauerlösung betrachtet werden. Und auch aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg heißt es, die Container würden inzwischen „eher dauerhaft genutzt“.