Göttingen. Wegen eines verdächtigen Pakets wird das Landkreisgebäude in Göttingen am Dienstag evakuiert. Später gibt es Entwarnung. Wie laufen die Ermittlungen?
Für Aufregung gesorgt hat ein verdächtiges Paket am Dienstag, 12. September 2023, in Göttingen. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung per X, ehemals Twitter: Es seien keine gefährlichen Gegenstände oder Substanzen festgestellt worden. Alle Straßensperren seien aufgehoben.
Update am Mittwoch: Polizei ermittelt nach Einsatz wegen verdächtigen Pakets am Kreishaus Göttingen
Wie die Polizei Göttingen auf Nachfrage bestätigte, liefen die Ermittlungen auch am Mittwoch weiter. „Aus datenschutzrechtlichen und auch ermittlungstaktischen Gründen können wir zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin keine Angaben zur Person des/der Absendenden des Paketes machen. Hierzu dauern die Ermittlungen an. Ebenso ist die Sichtung der in dem Ordner enthaltenen Unterlagen/Schriftstücke durch das Staatsschutzkommissariat noch nicht abgeschlossen“, sagte eine Sprecherin.
Und weiter: „Warum der Spezialhund beim Beschnüffeln des Päckchens ‚positiv‘ reagierte, ist derzeit nicht bekannt.“
Verdächtiges Paket in Göttingen: Evakuierung des Kreishauses und Straßensperrungen
Was war passiert? Wie die Polizei am Dienstagmittag berichtet hatte, war das etwa ein Kilogramm schwere Paket am Vormittag aus dem Landkreisgebäude gebracht und auf einer Grünanlage abgelegt worden. Die Beamten sperrten den Bereich um den Ablageort, darunter das Geismar-Tor.
Das Kreishaus wurde vorsorglich evakuiert, so die Polizei weiter. Für eine genauere Untersuchung des Inhaltes des Paketes wurden sogenannte Delaborierer der Bundespolizei angefordert, die das Paket am Nachmittag röntgen wollten.
Für die Untersuchungsarbeiten wurden auch die angrenzenden Straßen vorübergehend für den Verkehr und Fußgänger gesperrt. Auch die Feuerwehr war vor Ort.
Info: Was sind Delaborier? Was ist Delaborierung?
Bei der Polizei sind Delaborierer Fachkräfte, die ausschließlich für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (abgekürzt USBV) zuständig sind.
Wenn es um Militär-Themen geht, bezieht sich Delaborierung dagegen zumeist auf das Auseinandernehmen von industriell gefertigten Sprengkörpern.
Quelle: Wikipedia
Sprengstoff-Verdacht in Göttingen - Steckt die Reichbürgerszene hinter dem Vorfall?
Das bunt verpackte Paket war an den Göttinger Landrat Marcel Riethig adressiert gewesen, sagte eine Sprecherin des Landkreises laut Deutscher Presseagentur dpa. „Die Absenderin ordnen wir der Reichsbürgerszene zu“, erklärte sie.
Einer Polizeisprecherin zufolge stand allerdings zunächst noch nicht fest, wer der tatsächliche Absender war. Dazu habe die Polizei Ermittlungen aufgenommen. „Jeder kann ja einen beliebigen Namen auf ein Paket schreiben“, sagte sie.

Evakuierung im Landkreisgebäude Göttingen: Was war in dem verdächtigen Paket?
Der Landkreis teilte mit, dass Termine, die für den Dienstag vereinbart waren, nachgeholt werden. Laut Kreissprecherin waren etwa 100 bis 200 Mitarbeitende von der Evakuierung betroffen. Sie gehe davon aus, dass am Mittwoch wieder normal gearbeitet werden könne.
In dem Paket soll sich ein Aktenordner befunden haben, teilte der Landkreis am Nachmittag mit. Eine Sprecherin erklärte unserer Zeitung, dass man für auffällige Post ein bestimmtes Vorgehen festgelegt habe. Als ein Polizeihund anschlug, wurde das Gebäude evakuiert. Das bedeute aber nicht zwangsläufig, dass auch Sprengstoff im Paket war, sagte eine Polizeisprecherin zuvor der dpa.
Das Paket wurde von der Polizei sichergestellt und abtransportiert. Die Ermittlungen des Göttinger Staatsschutzkommissariats unter anderem zum Absender bzw. zur Absenderin dauern an, vermeldete die Polizei am Nachmittag abschließend. Die Göttinger Polizei war mit etwa 40 Beamtinnen und Beamten und auch Diensthunden im Einsatz gewesen.
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dpa/pol/sr/svp