Berlin. Die Ampel-Koalition will Eltern unter die Arme greifen. Was im dritten Entlastungspaket vorgesehen ist und wann das Geld fließen soll.

  • Mehr Kindergeld, höhere Freibeträge und nicht nur das
  • Familien sind besonders von der Inflation betroffen: Die Bundesregierung will sie deshalb besonders entlasten
  • Neben der Erhöhung des Kindergeldes gibt es deshalb noch weitere Finanzspritzen

Angesichts der hohen Inflationsrate will die Bundesregierung Eltern explizit unter die Arme greifen. Dazu hat sie im dritten Entlastungspaket eine Erhöhung des Kindergeldes vorgesehen. Aktuell liegt der Satz bei 219 Euro pro Monat für jeweils das erste und zweite Kind, bei 225 Euro für das dritte Kind und bei 250 Euro ab dem vierten Kind. Die Ampel-Koalition will die Sätze nun anpassen.

Kindergeld-Erhöhung kommt: Wie hoch soll der Satz ausfallen?

Für das erste und das zweite Kind soll das Kindergeld um jeweils 18 Euro angehoben werden. Damit liegt der Satz dann monatlich bei 237 Euro. Die Sätze für weitere Kinder sollten zunächst nicht angehoben werden.

Daran gab es Kritik. Deshalb steuert die Ampel jetzt nach: "Das Kindergeld für das dritte Kind wird gleichgezogen, also auf dasselbe Niveau erhöht wie das Kindergeld für die ersten beiden Kinder", sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus der Deutschen Presse-Agentur. "Das heißt, dass es für das erste, zweite und dritte Kind je 237 Euro monatlich geben wird", erklärte die Grünen-Politikerin.

Entlastungspaket: Ab wann gilt der neue Kindergeld-Satz?

Nach den Beschlüssen der Ampel-Koalition gilt der neue Kindergeld-Satz ab Jahresanfang 2023. Zuletzt waren die Kindergeldbeträge zum 1. Januar 2021 erhöht worden. Lesen Sie auch: Neues Entlastungspaket – was sich für Rentner ändert

Kindergeld: Freibeträge werden erhöht - aber nicht für immer

Allerdings soll die Erhöhung zeitlich begrenzt sein: Sie soll nach den Ampel-Beschlüssen lediglich für die Jahre 2023 und 2024 greifen. Für eine Familie mit zwei Kindern bedeutet dies 432 Euro jährlich mehr für die kommenden zwei Jahre. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten sei dies "gerade für Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen wichtig", heißt es in dem Ergebnispapier.

Wie Sie Kindergeld beantragen können, erfahren Sie in diesem Video:

Kindergeld beantragen: Die wichtigsten Infos

weitere Videos

    Ampel-Koalition: Wo Familien außerdem entlastet werden

    Nicht nur beim Kindergeld gibt es Hilfen für Familien. Auch in anderen Bereichen greift die Regierung ein.

    • Strompreis: Die Koalition will die durch die nicht bei jedem Unternehmen gerechtfertigte Verbindung von Gas- und Strompreis entstehenden hohen Preise für Strom begrenzen beziehungsweise hohe Gewinne abschöpfen. Gelingen soll dies mit einer Preisobergrenze für Strom von Erzeugern, die nicht auf Gas angewiesen sind. Das soll für niedrigere Preise sorgen.
    • Bleibt es bei hohen sogenannten Zufallsgewinnen, sollen diese abgeschöpft werden. Die Einnahmen sollen zudem dafür sorgen, dass Privathaushalte einen "Basisverbrauch" an Strom zu einem vergünstigten Preis bekommen. Um den Strompreis möglichst niedrig zu halten, wird zudem die zum 1. Januar 2023 geplante Erhöhung des CO2-Preises, der die Klimakosten von Energienutzung widerspiegeln soll, um ein Jahr verschoben.
    • Entlastung für kleinere Einkommen: Geringverdiener sollen durch eine Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen unterstützt werden. Die entsprechende Einkommensgrenze soll bei sogenannten Midi-Jobs zum kommenden Jahr auf 2000 Euro angehoben werden. Sie liegt derzeit bei 1300 Euro, ab Oktober bei 1.600 Euro.
    • Wohngeld: Wohngeld-Empfänger sollen für die anstehende Heizperiode einen einmaligen Zuschuss erhalten. Zwei-Personen-Haushalte bekommen 540 Euro. Für jede weitere Person sollen 100 Euro gezahlt werden. Ab 1. Januar 2023 sollen eine sogenannte Klimakomponente und Heizkostenpauschale im Zuge einer Wohngeld-Reform dauerhaft Bestandteil der Leistung sein. Zudem soll der Berechtigtenkreis ausgeweitet werden.
    • 9-Euro-Ticket: Die Ampel-Koalition will ein dauerhaftes bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket einführen, in einem Preiskorridor von 49 bis 69 Euro. Details nannte die Bundesregierung dazu aber noch nicht.

    (mja/afp/dpa)

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.