Berlin. Annegret Kramp-Karrenbauer hat von Angela Merkel die Position an der CDU-Spitze übernommen. Doch folgt sie ihr auch als Kanzlerin?

Annegret Kramp-Karrenbauer ist CDU-Chefin und damit wohl die aussichtsreichste Kandidatin auf die Position als Bundeskanzlerin. Doch wird AKK tatsächlich die neue Regierungschefin? Der ehemalige SPD-Vorsitzende glaubt, dass Angela Merkel im Laufe der aktuellen Legislaturperiode ihr Amt an Kramp-Karrenbauer abgibt.

„Ich persönlich glaube nicht, dass Angela Merkel so dumm ist, Annegret Kramp-Karrenbauer zweieinhalb Jahre wie so einen Pudel neben sich herlaufen zu lassen“, sagte Gabriel der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Merkel habe nach seiner Ansicht das Amt der Bundeskanzlerin erfolgreich ausgefüllt. Doch nun würden sich „die Menschen wieder mehr Führung wünschen“, sagte er.

Teile der SPD melden Widerstand gegen Kramp-Karrenbauer an

Die Aussagen von Sigmar Gabriel erinnern nicht an die Kritik, die andere SPD-Mitglieder zuletzt an einem möglichen Wechsel von Merkel zu Kramp-Karrenbauer geäußert hatten. Wie der „Spiegel“ berichtet, stellen sich namhafte SPD-Politiker gegen eine mögliche neue Kanzlerin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Wenn Frau Merkel versuchen sollte, ihre Kanzlerschaft an Frau Kramp-Karrenbauer zu übergeben, gäbe es sofort

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“, zitiert das Magazin Johannes Kahrs, Chef des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD. Für die SPD sei Kramp-Karrenbauer nicht tragbar.

Anderen kann es nicht schnell genug gehen, dass AKK den Posten bekleidet. Die Werte-Union, eine besonders konservative Gruppe von Unionspolitikern, brachte am Freitag einen baldigen Wechsel im Kanzleramt ins Gespräch. Dies wünschten sich viele Mitglieder der CDU, sagte der Vorsitzende der Werte-Union, Alexander Mitsch, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Juso-Chef Kevin Kühnert warnte: „Würde Merkel abtreten, wäre das quasi die Aufkündigung der Geschäftsgrundlage dieser Regierung.“

SPD und Grüne kritisieren Kramp-Karrenbauer und die EVP

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    (ac/dpa)

    Quellen:
    Erste SPD-Politiker schließen Wahl von Kramp-Karrenbauer aus („Der Spiegel“)

    Sigmar Gabriel in der „Augsburger Allgemeinen“