Berlin. Der 22. Dezember 2023 ist der kürzeste Tag des Jahres – zumindest auf der Nordhalbkugel. Fragen und Antworten zur Wintersonnenwende.

  • Im Winter sind die Tage auf der Nordhalbkugel kürzer als im Sommer
  • Dabei ist der 22. Dezember, die Wintersonnenwende, der kürzeste Tag des Jahres
  • Doch warum genau ist das so?

Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür, es ist dunkel und winterlich. Die Gründe dafür liefert die Astronomie: Am 22. Dezember ist Wintersonnenwende. Sie markiert den kürzesten Tag und darauf folgend die längste Nacht des Jahres – zumindest auf der Nordhalbkugel der Erde. Zugleich ist der Tag der kalendarische Winteranfang.

Was genau passiert an diesem Tag? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wintersonnenwende.

Wann genau ist die Wintersonnenwende?

Die Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel fällt 2023 auf den 22. Dezember. Genau um 4.27 Uhr mitteleuropäischer Zeit hat die Sonne ihren südlichsten Punkt auf dem südlichen Wendekreis erreicht. Auf der Nordhalbkugel ist die Sonne an diesem Tag also am kürzesten zu sehen. An keinem Tag des Jahres steht sie zur Mittagszeit niedriger am Horizont. Die Wintersonnenwende ist auf der nördlichen Erdhalbkugel immer am 21. oder am 22. Dezember.

Wintersonnwende: Der kürzeste Tag 2023 – Wie lang ist er?

In Frankfurt am Main zum Beispiel (die zentralste Großstadt in Deutschland) geht die Sonne am 22. Dezember um 8.22 Uhr auf und um 16.25 Uhr wieder unter – der Tag dauert offiziell acht Stunden und drei Minuten und ist damit der kürzeste Tag des Jahres 2023.

Im nördlicheren Hamburg geht die Sonne erst um 8.35 Uhr auf und um 16.02 Uhr schon wieder unter – der Tag ist mit sieben Stunden und 27 Minuten also deutlich kürzer als in Frankfurt. Im südlicheren München dagegen beginnt der Tag schon um 8.02 Uhr und endet um 16.23Uhr – ist mit acht Stunden und 21 Minuten deutlich länger.

Wintersonnenwende: Was steckt hinter dem Phänomen?

Die Ursache für Winter- und Sommersonnenwenden ist die Neigung der Erdkugel um 23,4 Grad entlang ihrer Längsachse. Diese Neigung bewirkt, dass die Erde in ihrem Umlauf um die Sonne mal im Norden, mal im Süden mehr Licht abbekommt.

So geht die Wintersonnenwende im Norden einher mit der Sommersonnenwende auf der Südhalbkugel. Dort werden die Tage ab dem 22. Dezember also wieder kürzer.

Neben Winter- und Sommersonnenwende gibt es noch die Tagundnachtgleiche – das Äquinoktium. Das Äquinoktium fällt in der Regel auf den 19., 20. oder 21. März sowie den 19., 20. oder 21. September. Dann sind Tag und Nacht gleich lang, was den astronomischen Frühlingsanfang oder den Herbstbeginn markiert.

Was passiert zur Wintersonnenwende am nördlichen Polarkreis?

Wer romantische Sonnenaufgänge mag, sollte den 22. Dezember am nördlichen Polarkreis verbringen. Bei gutem Wetter kann man dort praktisch den ganzen Tag den Sonnenaufgang beobachten. Je weiter nördlich, desto länger dauert der polare Winter.

Am Polarkreis kriecht die Sonne an diesem Tag nur so gerade über den Horizont. Der Polarkreis verläuft durch den Norden von Norwegen, Schweden und Finnland, außerdem durch Kanada, die USA, Russland und Grönland.

Wann war der längste Tag 2023?

Der Tag der Sommersonnenwende am 21. Juni war der längste des Jahres. Nach astronomischer Definition ist das der Sommeranfang.

Warum beginnt der Winter meteorologisch schon am 1. Dezember?

Das hat statistische Gründe, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf seiner Homepage erläutert. Da die Wetterexperten ihre Statistiken am liebsten über komplette Monate führen, lassen sie die Jahreszeiten wie den Winter immer zum 1. desjenigen Monats beginnen, in dem die Jahreszeit astronomisch beginnt. (küp/ba)