Braunschweig. Der Impfstoff wird nicht mehr für Menschen unter 61 empfohlen. Wer einen Termin hat, kann trotzdem kommen und erhält auf Wunsch anderen Impfstoff.

Das Hin und Her um den Impfstoff Astrazeneca verunsichert viele Menschen. Am Dienstagabend hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) empfohlen, Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen über 60 Jahren einzusetzen. Jüngere sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“ aber auch weiterhin damit impfen lassen können. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Im Braunschweiger Impfzentrum führt das natürlich zu Fragen wie dieser: Was ist mit schon vereinbarten Impfterminen? Die Stadtverwaltung bittet darum, dass alle Bürgerinnen und Bürger, die für die nächsten Tage einen Impftermin erhalten haben, diesen Termin auch wahrnehmen. „Falls gewünscht, erfolgt bei Personen unter 61 Jahren dann die Umbuchung von Astrazeneca auf einen anderen Impfstoff“, sagt Dezernent Thorsten Kornblum, Leiter Taskforce Impfzentrum. Die Entscheidung der Ständige Impfkommission sei nachvollziehbar. „Dennoch bleibt Astrazeneca ein wichtiger Baustein zur Eindämmung der Coronainfektionen.“

Frage der Zweitimpfungen ist noch ungeklärt

Ab der nächsten Woche beginnen in ganz Niedersachsen die Impfungen in den Arztpraxen. Dort wird nach jetzigem Stand ausschließlich der Impfstoff von Astrazeneca eingesetzt. Laut dem Gesundheitsministerium müsse man jetzt abwarten, wie die Menschen reagieren – also wie stark die Ablehnung gegenüber diesem Impfstoff ist beziehungsweise wie viele Menschen sich dennoch damit impfen lassen.

Offen ist im Moment noch, wie die Zweitimpfung bei den Menschen unter 61 Jahren erfolgen wird, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben. Das Land drängt hierbei auf eine klare Empfehlung der Ständigen Impfkommission, ob man die Zweitimpfung mit Astrazeneca oder einem anderen Impfstoff vollenden kann.