Osterode. Gesundheitsamt Göttingen vermutet, dass in Kindertagesstätten und Grundschulen im Raum Osterode kontaminierte Speisen ausgegeben wurden.
Am Donnerstag, 7. September, informierte die Außenstelle Duderstadt des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Göttingen den Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz für den Landkreis und die Stadt Göttingen darüber, dass sich mehrere Kinder der städtischen Kindertagesstätte Breitenberg unmittelbar nach dem Verzehr des Mittagessens hätten übergeben müssen. Die Einrichtung war mit Essen aus einer Großküche aus Thüringen beliefert worden. Darüber informierte die Göttinger Kreisverwaltung am Samstag in einem Schreiben.
Darin erklärt die Verwaltung, dass die Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung im Landkreis Eichsfeld unverzüglich den Herstellerbetrieb aufgesucht hätten, zeitgleich habe das Veterinäramt für Landkreis und Stadt Göttingen Proben in dem Kindergarten entnommen.
Mögliches Toxin löst bei Verzehr umgehend Übelkeit aus
„Als möglicherweise Übelkeit auslösende Speise kommt nach derzeitiger Einschätzung vorrangig ein Menü in Betracht, das aus vegetarischen Nuggets mit süß-saurer Soße und Reisbeilage sowie frischen Pflaumen als Dessert bestand. Die Veterinärmediziner des Landkreises Göttingen gehen davon aus, dass sich durch eine Überlagerung eines der im Menü verarbeiteten Lebensmittel durch ein Bakterium ein Toxin gebildet hat, das bei Verzehr umgehend Übelkeit auslöst“, heißt es in der Mitteilung.
Durch das so hervorgerufene Erbrechen gelange das Toxin nicht weiter in den Organismus und würde keine weiteren Folgen verursachen. „Den Kindern, deren Eltern sich bereits beim Gesundheitsamt und dem Veterinäramt gemeldet hatten, ging es nach dem Erbrechen der Speisen wieder gut. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht“, erklärt die Kreisverwaltung.
22 Gemeinschaftseinrichtungen beliefert - vor allem im Raum Osterode und Duderstadt
Laut der Lieferliste des herstellenden Betriebes wurden 22 Gemeinschaftseinrichtungen mit dem in Verdacht stehenden Menü im Landkreis Göttingen beliefert, insbesondere im Raum Osterode/Harz und Duderstadt.
Aus insgesamt drei Bildungseinrichtungen in der Trägerschaft der Stadt Osterode gingen am 7. September Beschwerden über das durch die Kinder und teilweise vom Personal eingenommene Mittagessen ein. Darüber informierte die Osteroder Stadtverwaltung am Montagvormittag.
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
„Ein Teil der Personen, welche das Mittagessen eingenommen haben, klagten über Bauchschmerzen, Übelkeit bzw. mussten sich erbrechen. Aus diesem Grund wurden mit dem Gesundheitsamt alle notwendigen Schritte zur Aufklärung des Sachverhalts unternommen, um eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch das Mittagessen zu prüfen“, heißt es in dem Schreiben.
Bereits in der vergangenen Woche wurden daher die Kontaktdaten der betroffenen Personen übersendet, sodass das Gesundheitsamt den Kontakt aufnehmen und freiwillige Stuhlproben zur Erforschung der Ursache anbieten konnte. Zudem wurde je betroffener Einrichtung eine Essensprobe an das Gesundheitsamt übergeben, welche aktuell im Labor geprüft wird.
Ergebnisse zu den Proben werden im Laufe dieser Woche erwartet
Weiterhin wurde der Lieferant des Mittagessens in der vergangenen Woche um Stellungnahme gebeten. Auch hier wurde eine Probe des Menüs vom zuständigen Gesundheitsamt abgeholt sowie eine Rückstellprobe an ein Prüflabor übergeben. Mit Ergebnissen zu den Proben wird im Laufe dieser Woche gerechnet. Sobald die Laborergebnisse vorliegen werden alle betroffenen Personen schnellstmöglich informiert, erklärt die Stadtverwaltung.
„Auch wenn im Verhältnis zur hohen Anzahl an eingenommenen Mahlzeiten in diversen Bildungseinrichtungen nur ein sehr geringer Teil der Personen über Beschwerden klagte, wird die zweite Menülinie des 7. September gänzlich nicht in Rechnung gestellt“, teilt die Stadt Osterode zudem mit.
Von dem Menü gelangten 995 Portionen zur Verteilung in insgesamt 32 Kindertagesstätten, Kinderkrippen und weiterführende Schulen in den Landkreisen Göttingen, Eichsfeld und Northeim. In enger Abstimmung mit dem Landesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wurden sämtliche Proben am Freitagmorgen direkt zum LAVES Lebensmittel- und Veterinärinstitut nach Braunschweig gebracht. Dort wurde die Untersuchung umgehend eingeleitet.
Für die Analyse: Fälle dem Göttinger Gesundheitsamt melden
Um das Geschehen nachvollziehen und analysieren zu können, werden Eltern, deren Kinder am 7. September das Veggie-Nugget-Menü gegessen sowie Kindern, die an einer Gemeinschaftsverpflegung teilgenommen und danach erbrochen haben, gebeten, sich beim Gesundheitsamt oder dem Veterinäramt für Landkreis und Stadt Göttingen zu melden. Dort werden die Fälle registriert. Der Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz ist per E-Mail an verbraucherschutz@landkreisgoettingen.de oder unter Telefon 0551/525 2493 erreichbar, das Gesundheitsamt kann per E-Mail an gesundheitsamt@goettingen.de oder unter Telefon 0551/400-4820 kontaktiert werden.
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