Bad Lauterberg. Mit der Seilbahn auf den Hausberg, beim Wasserski über den Wiesenbeker Teich oder den Ball im Loch versenken – Bad Lauterberg bietet viel Abwechslung.

Im Urlaub gehört es dazu, möglichst viele Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Paris ohne Eiffelturm-Besuch? Berlin ohne Ausflug zum Brandenburger Tor? London ohne Foto mit einer Wache vorm Buckingham Palast? Da glaubt einem ja keiner, dass man wirklich vor Ort war. Attraktionen in der eigenen Heimat vernachlässigt man dagegen häufig. Insbesondere die vor der eigenen Haustür besichtigt man wenn überhaupt dann, wenn Besuch da ist.

Dabei hat unsere Region viel zu bieten. In loser Folge geben wir in diesen Sommerferien Tipps, was man im eigenen Ort oder in der eigenen Stadt so alles machen kann. Nach Bad Grund, Osterode und Herzberg ist nun Bad Lauterberg an der Reihe.

1. Burgseilbahn: Eine der steilsten Doppelsesselbahnen in Deutschland führt seit dem 4. August 1954 mit einer Steigung von 63 Prozent den Hausberg in Bad Lauterberg hinauf. Die Tragseillänge beträgt 440 Meter von der Talstation auf einer Höhe von etwa 292 Metern bis zur Bergstation auf einer Höhe von etwa 403 Metern. Somit überwindet man eine Höhendifferenz von etwa 110 Metern. Tempo-Liebhaber müssen sich dabei allerdings gedulden: Die Geschwindigkeit der Doppelsessel beträgt 0,5 Meter pro Sekunde. Oben auf dem Hausberg angekommen kann man die Reste der Burg Lutterberg besichtigen oder in der dortigen Ausflugsgaststätte einkehren.

2. Königshütte: Das heutige Industriedenkmal wurde 1733 als Eisenhütte mit Gießereibetrieb errichtet. Allerdings stammen nur noch wenige der Hüttengebäude aus dieser ersten Bauperiode. Weitere das Anwesen heute prägende Gebäude stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Seit Oktober 2014 ist das Industriedenkmal als „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“ anerkannt. Der Förderkreis Königshütte bietet immer dienstags ab 15 Uhr Führungen über das Ensemble sowie durch das Südharzer Eisenhüttenmuseum an. Außerdem dient die Königshütte als Drehort für Filme wie zum Beispiel „Berlin Berlin“ mit Schauspielerin Felicitas Woll.

3. Wassertretstellen: Richtig erfrischend – gerade bei hohen Temperaturen – wirkt ein Fußbad in den Wassertretstellen Bad Lauterbergs. Es gibt mehrere Wassertretstellen über das Stadtgebiet verteilt. Der Kneippverein bemüht sich, sie mithilfe von Paten und Patinnen instand zu halten. Eine Wassertretstelle befindet sich an der gerade restaurierten Köthe im Kurpark. Die Kneipp’sche Outdoor-Fitness-Anlage sorgt für Fitness und Gesundheit. Wer dazu noch etwas Entspannung und Besinnung braucht, kann hinüber zum Kräutergarten mit Barfußpfad gehen.

4. Oder-Minigolf: Ein bisschen mehr Action, gerade für Jüngere, verspricht die Minigolf-Anlage im Kurpark. Auf 18 Bahnen mit einer Gesamtbahnlänge von fast 200 Metern spielt man auf einem speziellen Nadelfilz Golftext. Die Anlage ist fast durchgehend behindertengeeignet und daher mit Rollstühlen und Kinderwagen an den Seiten zu befahren. Daneben gibt es im Kurpark noch eine Shuffleboard- und Fußball-Billard-Anlage, Tischtennis und eine Tennis-Anlage mit vier Sandplätzen sowie den Bad Lauterberger Traumspielplatz mit ungewöhnlichen Schaukeln, abenteuerlichen Klettergerüsten und Trampolin.

5.Wiesenbeker Teich: Das heutige Naherholungsgebiet wird durch einen Erddamm angestaut. Die Dammdichtung besteht aus Rasensoden, die erstmals im Harz in Dammmitte und nicht an der wasserseitigen Böschung eingebaut wurden. Alle später angelegten Teiche des Oberharzes wurden nach dieser „Lauterbergischen Teichbauweise“ errichtet. Der Wiesenbeker Teich gehört seit 2010 zum Unesco Weltkulturerbe „Oberharzer Wasserwirtschaft“. Die hiesige Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) organisiert die Wasserwacht dort. Wann immer ein Rettungsschwimmer auf Station ist, ist die DLRG-Fahne gehisst. Beim Camping-Platz gibt es eine Wasserskianlage.

Auf dem Bismarckturm in Bad Lauterberg weisen einem kleine Hinweisschilder, wohin man gerade guckt.
Auf dem Bismarckturm in Bad Lauterberg weisen einem kleine Hinweisschilder, wohin man gerade guckt. © HK | Katharina Franz

6. Bismarckturm: Der 1904 erbaute Aussichtsturm steht auf der Grenze des Lauterberger Stadtgebiets zum gemeindefreien Gebiet Harz des Landkreises Göttingen. Er wurde zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815–1898) errichtet und gehört dem Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg, der sich aktuell um eine Sanierung bemüht. Wenn alles nach Plan verläuft, könnten die Baumaßnahmen 2023 beginnen. Gegen eine Spende kann man den Turm besteigen. Das klappt am besten mit einem Stück Gewittertorte aus der dortigen Waldgaststätte im Bauch.

7. Vitamar: Und bei schlechtem Wetter? Da lohnt sich ein Ausflug ins Schwimmbad. Dort gibt es einen Erlebnisbereich mit Wildwasserkanal, Wellenbecken und mehreren Erlebnisrutschen. Im Kinderbereich können sich auch die ganz Jungen mit Spielgeräten vergnügen. Und für Ältere gibt es einen Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Massageangebot.

8. Heimatmuseum: Ein Rundgang beginnt mit der Errichtung der Burg Lutterberg im zwölften Jahrhundert. Eine Sammlung von Kleidung und Uniformen zeit, wie die Menschen im 19. Jahrhundert herumgelaufen sind. In weiteren Räumen lernen Besucherinnen und Besucher die für die Region typischen Handwerksberufe kennen, insbesondere das traditionsreiche Bergbauwesen. Der Rundgang endet mit einer naturkundlichen Ausstellung aus der Vogel- und Schmetterlingssammlung des Hauses.

Natürlich hat die Kneippstadt noch mehr zu bieten. Wer also Vorschläge zur Erweiterung der Liste im Internet einsenden möchte, kann dies an tun.