Hannover. Last Minute-Käufer mussten sich heute in weiten Teilen Niedersachsens auf längere Wartezeiten im Einzelhandel einstellen. Es wurde gestreikt.

Weihnachtseinkäufer vor Heiligabendhaben sich in Niedersachsen und Bremen in vielen Geschäften auf längere Schlangen einstellen müssen. Hintergrund sind Warnstreiks im Einzelhandel, zu denen die Gewerkschaft Verdi für Samstag aufgerufen hatte. Bei einer zentralen Kundgebung am Samstag in Hannover kamen laut Verdi rund 500 Teilnehmer.

Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci sagte, ein Schwerpunkt des Warnstreiks seien Lebensmittelgeschäfte gewesen. Manche Regale seien nicht voll gefüllt, weil auch die Lager bestreikt wurden. Zu Schließungen von Geschäften sei es aber nicht gekommen. Der Aufruf zum ganztägigen Warnstreik galt für sämtliche Einzelhandelsgeschäfte in beiden Bundesländern, von Galeria Karstadt Kaufhof über Ikea, Douglas und H&M bis hin zu Kaufland und Edeka. Ein Sprecher von Galeria Karstadt Kaufhof teilte mit, dass es in deren Geschäften zu keinen Einschränkungen durch den Warnstreik gekommen sei. Auch in der Region Braunschweig-Wolfsburg gab es keine Ladenschließungen.

Das fordert Verdi für den Einzelhandel

Mit dem Warnstreik direkt vor Weihnachten will die Gewerkschaft den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. In den seit Monaten laufenden Verhandlungen fordert die Gewerkschaft für 330 000 Beschäftigte im niedersächsischen Einzelhandel und 28 000 in Bremen 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten nach eigenen Angaben gut zehn Prozent Lohnerhöhung verteilt über zwei Jahre an. Laut Verdi würde dies 2023 nur eine Erhöhung um 1,04 Euro bedeuten.