Braunschweig. Der Ostfalia-Professor warnt mit Blick auf Wasserstoff vor zu hohen Erwartungen und einer Deindustrialisierung Deutschlands.

Professor Jürgen Kuck übt scharfe Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung. Energie sei zu teuer, die wirtschaftlichen und strategischen Erwartungen an Wasserstoff zu hoch, bemängelt der Energieexperte der Ostfalia-Hochschule. Die Folge: Die Industrie investiere nicht mehr in Deutschland, eine Deindustrialisierung habe bereits eingesetzt.

Kuck lehnt auch einen staatlichen subventionierten Strompreis ab. „Der Staat hat dafür gesorgt, dass die Strompreise gestiegen sind, und nun soll er sie wieder heruntersubventionieren? Das ist doch Unsinn.“ Zum Einsatz des von der Politik gepriesenen Wasserstoffs als Energieträger der Zukunft sagte er: „Ich kenne die allgemeine Begeisterung. Aber wenn wir jetzt in den Wasserstoff rennen, ruinieren wir unsere Industrie endgültig. Grüner Wasserstoff wird immer teurer sein als fossile Energie.“

Zudem stehe Wasserstoff nicht in ausreichender Menge zur Verfügung und müsse aufwendig importiert werden. „Für das Klima erreichen wir dadurch gar nichts“, kritisierte er. Im Interview mit unserer Zeitung skizziert Kuck seine Strategie einer zielführenden Energiepolitik. Thema des Tages