Berlin. Lange reden, wenig arbeiten: Wenn sich Meetings mit allen Kollegen unendlich in die Länge ziehen, läuft etwas falsch. So bitte nicht!

Kollege eins lobt sich selbst über den grünen Klee, Kollege zwei verdreht die Augen, weil er die Wahrheit kennt, Kollege drei, weil noch neu, hört interessiert zu, die Kollegen vier bis sieben sitzen gelangweilt rum und starren wahlweise auf ihre Fingernägel oder aus dem Fenster. Und der Chef? Der tippt Mails. Meetings können eine Erfindung direkt aus der Hölle sein – wenn sie nicht gut vorbereitet sind.

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Wer schon mal solche Erfahrungen bei Konferenzen gemacht hat, den überraschen die Ergebnisse einer Umfrage des Chat-Anbieters Slack nicht. 30 Prozent der Deutschen gaben bei der Befragung an, das Gefühl zu haben, ihre Arbeitszeit mit Meetings zu verplempern. Fast möchte man fragen: Was denken denn die restlichen 70 Prozent?

Wirtschaftskorrespondentin Nina Kugler ist kein Fan von zu langen Meetings.
Wirtschaftskorrespondentin Nina Kugler ist kein Fan von zu langen Meetings. © Maurizio Gambarini | Maurizio Gambarini

Was man nicht vergessen darf: Meetings rauben so manchem nicht nur Nerven – sie kosten auch Geld. Denn in einer zweistündigen Konferenz wird oft nicht wirklich gearbeitet. Einer Schätzung der Terminplattform Doodle zufolge gingen 2019 allein der deutschen Wirtschaft 65 Milliarden Euro verloren – weil die Mitarbeiter 4,7 Milliarden Stunden in Meetings verbracht haben anstatt zu arbeiten.

Meetings müssen richtig vorbereitet sein

Die Lösung für diese Misere ist kein Hexenwerk – man muss das Meeting einfach nur gut vorbereiten. Liebe Chefs, an dieser Stelle seid ihr gefragt. Muss wirklich jeder Mitarbeiter immer dabei sein? Ist wirklich jede Absprache in großer Runde notwendig, oder geht es vielleicht auch eine Nummer kleiner? Reicht eventuell sogar eine Mail?

Wer als Vorgesetzter darauf keine Lust hat, kann die Vorbereitung der Konferenz auch an Mitarbeiter delegieren. Oder sich fragen: Wenn ich selbst schon keine Lust auf das Meeting habe – wie sieht es dann erst bei meinen Mitarbeitern aus?