Braunschweig. Unser Leser Andreas Sebastian Mulik aus Braunschweig fragt: Ich bin niemand, der ständig nach dem Staat ruft, aber es würde mich trotzdem interessieren, was er in Sachen Einbruchschutz tut.

Mehr Förderung für Anti-Einbrecher-Umbau

Fenstersicherungen, Alarmanlagen, Spezialschlösser – die eigenen vier Wände vor Einbrüchen zu schützen, ist keine günstige Angelegenheit. Doch es gibt gute Neuigkeiten für alle, die ihr Haus oder ihre Wohnung trotzdem vor unerwünschten Eindringlingen absichern wollen: Ab sofort fördert der Staat auch kleinere Maßnahmen zum Einbruchschutz. Das heißt: Schon ab einer Investition von 500 Euro
in Sicherungsmaßnahmen stehen Bürgern zehn Prozent staatliche Zuschüsse zu. Dies erklärt Carola Reimann, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Braunschweig. „Durch die Herabsetzung der Fördergrenze können jetzt endlich auch Klein- und Mittelverdiener von der staatlichen Förderung profitieren“, sagt Reimann. Bisher musste man mindestens 2000 Euro investieren, um einen Zuschuss zu erhalten. „Das Programm lief auch vorher wunderbar. Viele Leute haben es genutzt – aber 2000 Euro sind zu hoch“, so die Bundestagsabgeordnete. Reimann zufolge ist das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“, anders als der Name es vielleicht vermuten lässt, auch für Menschen ohne Pflegestufe da – also für alle, die ihre Immobilie altersgerecht oder eben einbruchssicher machen wollen. Während der Kreditanstalt für Wiederaufbau im vergangenen Jahr 10 Millionen Euro vom Bundesbauministerium zur Verfügung gestellt wurden, sei die Höhe der Zuschüsse nun auf 50 Millionen Euro aufgestockt worden, so Reimann. „Das KfW-Programm war und ist ein großer Erfolg“, sagt die Abgeordnete. Ablesen könne man dies an der stark angestiegenen Zahl der versuchten, aber nicht gelungenen Einbrüche.

Wie wichtig die richtige Einbruchsicherung ist, betont auch Peter Voiß von der Polizeiinspektion Braunschweig. Seit neun Jahren ist er Sicherheitsberater für Einbruch- und Diebstahlschutz. „Einbruch gibt es, seitdem es Menschen gibt“, sagt Voiß. Schon bei der Planung eines Neubaus oder auch eines Umbaus solle der Faktor Sicherheit berücksichtigt werden.

Peter Voiß begrüßt die neuen Förderungsregelungen. „Gerade Leute mit weniger Geld profitieren davon.“ Mit 500 bis 1000 Euro sei durchaus etwas auszurichten. Für 500 Euro könne man zum Beispiel zwei DIN-gerechte Fenster einbauen lassen. Voiß betont: „Es werden nur DIN-geprüfte Produkte gefördert, die von einem Fachbetrieb hergestellt wurden.“ Ein Vorteil des KfW-Programms ist Voiß zufolge das vereinfachte Verfahren: Man könne den Zuschuss direkt online beantragen. Das bringe allerdings auch Probleme mit sich. „Die Verantwortlichen haben vergessen, dass es einen demografischen Wandel gibt.“ So seien viele Senioren im Umgang mit Computern unsicher – nicht zu unterschätzen, bedenke man, dass der größte Anteil in der Beratung „Ü 65“ sei, so Voiß. Auf seine Anfrage hin sei von der KfW bisher jedoch noch keine Änderung geplant.