Braunschweig. Die Macher der Webseite wollen mit ihrer Arbeit alle anderen stärken, um sich gegen Hass einzusetzen.

Wie geht die Webseite Hogesatzbau gegen Hass im Internet vor? Warum halten die Aktivisten hinter der Seite die Breitbart-News für gefährlich? Die Aktivistin der „Hooligans gegen Satzbau“ mit dem Pseudonym „Kiki“ antwortet darauf im Interview mit Hannah Schmitz.

Was machen Sie auf Ihrer Webseite Hogesatzbau?

Wir haben die Seite vor zwei Jahren ins Leben gerufen, kurz nach der Hooligans-gegen-Salafismus-Demonstration in Köln. Zunächst haben wir Postings von Nazis im Internet auf Orthografie hin korrigiert. Mittlerweile korrigieren wir aber die großen Meinungsmacher: Frauke Petry, Lutz Bachmann, NPD-Funktionäre oder die Facebook-Seite „Die Wahrheit 24h-News“. Wir zeigen satirisch inhaltliche Fehler auf.

Welche Person oder Gruppe fällt Ihnen dabei besonders auf?

Postings von AfD-Frau Beatrix von Storch liegen bei uns immer wieder auf dem Tisch. Sie ist nicht sonderlich redegewandt und mutet mit ihren Äußerungen manchmal geradezu dumm an, was sie eigentlich nicht sein kann. Insgesamt fällt auf, dass die offizielle Seite der AfD immer platter wird. Sie arbeiten immer stärker mit Bildern, die sich auf das Niveau der Bild-Zeitung begeben.

Wie schätzen Sie die Expansionspläne von Breitbart ein?

Deutschland und Europa sind für Breitbart ein sehr dankbarer Markt. Es schreit ja alles gerade danach: Wir wollen keine faktenbasierten Nachrichten. Die Gefahr bei Breitbart ist deren Scheinseriösität. Sie sind in den USA schon ein renommiertes Nachrichtenmagazin. Hier würden sie in der Flüchtlings-Debatte noch mehr Öl ins Feuer gießen und noch stärker die „Wahrheit“ verändern.

Was ist die Breitbart-Wahrheit?

Es geht dabei nicht mehr um Fakten oder Realität, sondern um gefühlte Wahrheit. Mittlerweile ist es nicht mehr interessant, ob ein Flüchtling wirklich eine Frau vergewaltigt hat oder nicht. Selbst wenn aufgedeckt wird, dass die Vergewaltigung nicht stattgefunden hat – wie in Frankfurt – [Anm. d. Red.: bezieht sich auf einen Vorfall in der Silvesternacht , Aussagen eines weiblichen angeblichen Opfers waren laut Polizei haltlos] heißt es: Aber es hätte passieren können, es entspricht doch der Realität.

Wie kommt man da weiter?

Wir versuchen alle anderen Menschen zu stärken und zu ermutigen, Hetzer mit Fakten zu konfrontieren. Wir sind nicht die großen Nazi-Bekehrer, sondern die Motivierer der anderen Seite. So können wir Menschen dafür sensibilisieren, Manipulationsversuche durch Falschinformationen zu erkennen.