Berlin. Virus-Typ ist gefährlich für Menschen über 60.

Die Grippewelle hat Deutschland und weite Teile Europas erfasst. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldet eine „starke oder sehr starke“ Ausbreitung in zehn von 43 beobachteten Ländern. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), richtete am Donnerstag einen „dringenden Appell“ an Menschen über 60 ohne Grippeschutz, sich noch impfen zu lassen. In Deutschland sind seit Oktober etwa 11 000 Grippekranke und 31 Todesopfer gemeldet worden.

Grund für Wielers Aufruf sind Erkenntnisse über den in diesem Jahr grassierenden Virus-Typ. In über 90 Prozent der Fälle handelt es sich um Viren vom Typ A/H3N2. Dieser kann vor allem bei älteren Patienten zur einer schweren oder sogar tödlich verlaufenden Erkrankung führen. 28 der bisher 31 Todesopfer in Deutschland waren laut Angaben des RKI über 59 Jahre alt.

Obwohl die Effektivität des aktuellen Impfstoffs geringer ausfällt als im Vorjahr, könnten Menschen von einer Impfung auch jetzt noch profitieren. Laut RKI gelte das auch für den Fall, dass sich Geimpfte mit dem aktuellen Virustyp A infizierten. „Der Krankheitsverlauf ist milder“, sagte eine Sprecherin. Am Ende könnte eine Impfung „über Leben und Tod“ entscheiden.

Das Robert Koch-Institut rät zudem zu häufigem Händewaschen mit einer Dauer von 20 bis 30 Sekunden. Wenn möglich, sollte man sich auch von Menschen fernhalten, die an einer Atemwegserkrankung leiden. kai