Brüssel. Handy-Nutzer sollen im EU-Ausland ohne Roaminggebühren telefonieren und surfen können. Verbraucherschützer warnen vor höheren Tarifen.

Die von der EU geplante Abschaffung der Roaming-Gebühren könnte nach Einschätzung von Verbraucherschützern zu einem allgemeinen Anstieg der Mobilfunktarife führen.

Ein am Freitag von den EU-Staaten gebilligtes Konzept sehe vor, dass sich die europäischen Anbieter untereinander weiter hohe Gebühren für die Netznutzung in Rechnung stellen dürfen, kritisierte der Europäische Verbraucherverband Beuc. Diese Kosten könnten dann auf alle Mobilfunkkunden umgelegt werden und nicht wie bisher nur auf die diejenigen, die im Ausland telefonieren oder das mobile Internet nutzen.

Roaming-Gebühren sollen Mitte 2017 wegfallen

Die EU-Staaten widersprachen dieser Sichtweise. Sie betonten, es gehe darum, die Abschaffung der Roaming-Gebühren für die Telekom-Unternehmen auf Dauer tragbar zu machen – trotz großer Unterschiede von einem Mitgliedstaat zum anderen bei den Nutzungs- und Reisegewohnheiten sowie Preisen.

Die am Freitag bei einem EU-Ministertreffen vereinbarte Linie muss nun mit Vertretern des Europaparlaments abgestimmt werden. Ziel ist es, dass Handynutzer ab Mitte 2017 ohne zeitliche Begrenzung und ohne Zusatzkosten im EU-Ausland telefonieren und surfen können. (dpa)