Wolfsburg. VfL-Trainer Hasenhüttl plant wieder mit Casteels, seiner Nummer 1, zwischen den Pfosten, obwohl es Vertreter Pervan gut gemacht hat.

Zuletzt im Heimspiel gegen den VfL Bochum war Pavao Pervan da, als er gebraucht wurde. Bei einer Chance von Takuma Asano blieb der Torwart des VfL Wolfsburg lange stehen und wehrte den Ball letztlich auch etwas glücklich mit der Schulter ab. Eine wichtige Aktion, immerhin wäre das ansonsten wohl das 1:0 für die Gäste gewesen. Doch so ging es mit 0:0 weiter, und die Wolfsburger gewannen letztlich dieses für sie so wichtige Kellerduell in der Fußball-Bundesliga durch den Treffer von Jonas Wind mit 1:0.

Trotz dieser Parade könnte es für Pervan erst einmal wieder das letzte Pflichtspiel gewesen sein, dass der Österreicher im VfL-Trikot absolviert hat. Denn der 36-Jährige wird womöglich schon am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim SC Freiburg in die zweite Reihe zurückkehren. Koen Casteels, der etatmäßige Stammtorwart der Grün-Weißen, hat seine Schulterverletzung wohl so weit auskuriert, dass sein Comeback nach vier Spielen Pause unmittelbar bevorsteht.

Hasenhüttl: Wir haben eigentlich alle Mann an Bord

„Wir haben eigentlich alle Mann an Bord, und auch Koen hat die ganze Woche trainiert und bis jetzt ohne Reaktion“, berichtet VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl von der personellen Situation der Wölfe vor dem Freiburg-Spiel. Man müsse zwar auch noch die Einheit am Freitag abwarten, doch grundsätzlich ist der Coach zuversichtlich, dass ein Casteels-Comeback nun bald angeht. „Wir müssen abwarten, ob es am Wochenende reicht, aber es ist schon einmal ein Schritt vorwärts“, freut sich Hasenhüttl über die Fortschritte beim Keeper.

Und es ist für den VfL-Trainer wohl auch keine Überlegung, Pervan nach den guten Eindrücken der vergangenen Partien aus sportlichen Gründen den Vorzug zu geben, falls Casteels wieder zur Verfügung stehen sollte. Zwar sei die Torhüter-Position „eine spezielle“, gibt Hasenhüttel zu, aber „wenn Koen wieder fit ist, dann ist er die Nummer 1 und wird auch wieder zwischen den Pfosten stehen“, stellt der Coach klar.

Einiges würde im Saisonfinale für Pervan sprechen

Dabei würde es durchaus Argumente geben, gerade in der Schlussphase dieser Saison auf Pervan zu setzen. Casteels war nun einige Wochen raus, müsste aber im Abstiegskampf gleich von null auf 100 voll da sein, obwohl sich mit dem Sieg gegen Bochum die Lage des VfL wieder etwas entspannt hat. Dennoch brauchen die Wolfsburger einen Torwart, der sofort Sicherheit ausstrahlt. Casteels hat in den vergangenen Jahren seine Klasse mehrfach unter Beweis gestellt, trotzdem stellt eine Rückkehr zwischen die Pfosten unter diesen Bedingungen auch für ihn eine besondere Herausforderung dar. Dazu spielt der Keeper nicht seine beste Spielzeit, jedenfalls kommt er in dieser Saison nicht ganz an seine guten Leistungen in den Vorjahren heran.

Was vielleicht auch daran liegt, dass der Belgier nun schon zum zweiten Mal durch eine Verletzungspause gestoppt wurde. Auch in der Hinrunde musste der Schlussmann drei Spiele aussetzen. Am elften Spieltag gab er dann gegen Borussia Mönchengladbach sein Comeback und erwischte beim 0:4 einen rabenschwarzen Tag. Vielleicht ist diese Erinnerung für Hasenhüttl ein Grund, bei der Casteels-Rückkehr ins VfL-Tor nichts zu überstürzen.

Casteels Zeit in Wolfsburg geht zu Ende

Der VfL-Coach bestätigt jedenfalls, dass er mit Casteels-Vertreter Pervan in den vergangenen vier Spielen sehr zufrieden war. „Pavao hat es die letzten Spiele gut gemacht. Das steht außer Frage, er hat zweimal zu null gespielt“, lobt Hasenhüttl den Schlussmann. Gibt Casteels für das Freiburg-Spiel grünes Licht, wird er wahrscheinlich trotzdem seinen Torwart wechseln. So könnte Casteels auf den letzten Metern dieser Saison noch mithelfen, den Klassenerhalt für die Grün-Weißen einzutüten.

Das wäre nach einer enttäuschenden Saison für ihn dann ein versöhnliches Ende seiner langen Zeit in Wolfsburg. Der 31-Jährige hat sich bereits vor Monaten entschlossen, seine Zeit beim VfL nach neun Jahren zu beenden und seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Einen neuen Arbeitsgeber hat er noch nicht. Beim aktuellen steht nun wohl erst einmal das Comeback an und hoffentlich bald auch der Klassenerhalt.