Duisburg/Wolfsburg. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg verzweifeln in der ersten Hälfte am Absteiger. Pajor und Popp retten den Sieg und sichern so Platz 2.
Es war ein Arbeitssieg, der sich erst in der zweiten Hälfte zu einem klaren 4:1-Auswärtserfolg gegen den MSV Duisburg entwickelte: Die VfL-Fußballerinnen drehten nach Alexandra Popps Einwechslung auf und sicherten sich die drei Punkte, mit denen sie Platz 2 in der Bundesliga festzurrten. Damit steht fest: Die Wolfsburgerinnen starten Mitte September in die Champions-League-Qualifikation.
So wirklich ins Spiel kamen die VfL-Frauen in der ersten Hälfte aber noch nicht. Absteiger Duisburg zwang die Mannschaft von Cheftrainer Tommy Stroot, sich viel mit dem Ball zu bewegen, Möglichkeiten zu suchen. Das Resultat: Lange Pässe in unbesetzte Räume, Fehlpässe, Ballverluste. Dabei hatten die Wölfinnen gar keine schlechten Chancen, es waren vor allem Jule Brand und Vivien Endemann, die des Öfteren das Aluminium trafen oder letztlich an Duisburgs Torfrau Ena Mahmutovic scheiterten.
Waren die Wolfsburgerinnen zu verschwenderisch mit ihren Chancen, spielten die Duisburger Frauen hingegen befreiter auf. Dabei sind sie nach dem Sieg Kölns gegen den SC Freiburg (2:0) sichere Absteiger. Letztendlich war es Mahmutovic, die als stabile Wand die Duisburgerinnen im Spiel hielt. „Meine Familie kommt selbst aus Bocholt, hier aus der Region. Ich wünsche dem MSV alles Gute. Meine Kids hören ‚Zebrastreifen weiß und blau‘ rauf und runter. Ich fühle komplett mit und wünsche euch alles Gute“, sagte Stroot im Anschluss an die Partie, bevor er zur Spielanalyse überging.
Maximal unzufrieden seien er und sein Trainerteam mit der Ausbeute der ersten Hälfte gewesen. „Grundsätzlich geht es bei uns darum, die 100-prozentigen Chancen, die wir liegenlassen, konsequent zu nutzen. Wir haben in der Vergangenheit schon häufiger gesehen, dass wir Momente liegenlassen und uns immer mal wieder in die Situation bringen, wo wir hinten raus das Quäntchen Glück brauchen“, sagte Stroot.
MSV Duisburg schockt VfL-Frauen und geht in Führung
Die zweite Hälfte war 15 Minuten alt, als der 35-Jährige mit einem Dreierwechsel reagierte. In der 61. Minute gab Alexandra Popp ihr Comeback nach ihrer fünfwöchigen verletzungsbedingten Pause. Auch Ewa Pajor (für Fenna Kalma) und Kristin Demann (für Chantal Hagel) kamen ins Spiel. Nur wenige Minuten später traf Duisburg zum 0:1 (64. Minute). Die Amerikanerin Natalie Muth war nach einem Einwurf Höhe des Wolfsburger Sechzehners erfolgreich. Das gleiche Muster wie am Spieltag zuvor: Die Zebras machten es bereits gegen die Bayern eine Woche zuvor nicht schlecht. Gingen sie schließlich auch da mit einem 1:0 gegen die Erstplatzierten in die Halbzeit. Am Ende mussten sie sich 1:5 geschlagen geben.
Es war, als täte den Wolfsburgerinnen das Gegentor gut, als hätten sie es gebraucht, um wach zu werden. Denn dann legten die Wölfinnen nach: Nach einer Ecke von Svenja Huth war es Alex Popp, die den Ball ins Duisburger Tor köpfte. Ausgerechnet die eingewechselte Stürmerin, die einst ihren ersten Profivertrag beim MSV Duisburg unterschrieb und ihr erstes Spiel nach ihrer Knieverletzung beim 1:2 gegen die TSG Hoffenheim machte.
Alexandra Popp: Dosenöffner beim Comeback gegen MSV Duisburg
In der 86. Minute war es erneut Popp, die den Führungstreffer zum 2:1 einleitete. Nach einer Ecke landete sie - womöglich nach einer Berührung in der Luft - im Strafraum auf dem Boden. Die Schiedsrichterin pfiff Elfmeter - ob berechtigt, darüber lässt sich wohl streiten. Elfmeter-Schützin Dominique Janssen verwandelte den Strafstoß. Damit war der Knoten geplatzt, Endemann traf in der 88. Minute nach einem schönen Pass von Pajor zum 3:1 (88.). Pajor selbst sorgte für das 4:1 (89.) nach einer Hereingabe von Popp.
Am Ende sicherten sich die Wölfinnen damit den zweiten Platz in der Bundesliga. Mit fest eingeplanten Punkten, wie Stroot betonte. In den noch drei zu spielenden Partien kann Eintracht Frankfurt zwar noch punktgleich mit Wolfsburg ziehen, hat aber das schlechtere Torverhältnis.
Spiel kompakt
MSV Duisburg: Mahmutovic – Zielinski (46. I. Sigurdardottir), Thomas, Fürst, Flach – Bathmann, Cin, Muth, Halverkamps (46. Freutel)– Prvulovic (46. Josten), Ries.
VfL: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rabano – Huth, Hagel (60. Demann), Xhemaili (60. Popp) – Endemann, Kalma (60. Pajor), Brand.
Tore: 1:0 Muth (64.), 1:1 Popp (71.), 1:2 Janssen (85.), 1:3 Endemann (88., Elfmeter), 1:4 Pajor (89.).
Gelb: Muth, Bathmann / Huth.
Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff.
Zuschauer: 2041.
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