Wolfsburg. VfL Wolfsburg gastiert in der Frauenfußball-Bundesliga in Leverkusen, wo Topstürmerin Ewa Pajor auf ihre Nationalteam-Rivalin trifft.

Die Pflichtaufgabe vor dem ersten Highlight-Match der Rückrunde steht für den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga der Frauen auf dem Programm. Am Sonntag von 14 Uhr an gastiert der Tabellenführer beim siebtplatzierten Bayer Leverkusen. Alles andere als drei Punkte wären ein herber Rückschlag und zusätzlicher Druck für das Team von Tommy Stroot, das eine Woche später in der großen VW-Arena den Tabellendritten Eintracht Frankfurt zum Spitzenspiel empfängt.

Personell gestaltet sich die Lage unverändert im Vergleich zur 3:1 gewonnenen Partie in Essen am vergangenen Wochenende. Die Innenverteidigerinnen Kathrin Hendrich (Wadenprobleme) und Camilla Küver (Weisheitszähne wurden gezogen) stehen nach wie vor ebenso nicht zur Verfügung wie der ungarische Winter-Neuzugang Diana Nemeth, die schon vergangene Woche wegen einer Erkältung ausgefallen war. Ein kleines Fragezeichen steht auch weiter hinter dem Einsatz Kristin Demanns (Knieprobleme).

VfL-Trainer lässt Offensive im Training üben

Von daher hätte Stroot keinen Grund, eine Umstellung der Startelf vorzunehmen. Doch der Trainer bezieht selbstverständlich auch den Gegner und die Frage, welche Spielerinnen am besten zu diesem passen, in seine Entscheidung mit ein. Wenn überhaupt, dürften es minimale Anpassungen werden, die vielleicht eher die taktische Formation als das Personal betreffen. „Leverkusen baut häufig in der Dreierkette auf und spielt mit typischen Schienenspielern auf den Flügeln. Deshalb werden wir defensiv gefordert sein, um den spielstarken Gegner zu kontrollieren.“ Im Training legte er Schwerpunkte aber vor allem auf die eigene Offensive, ließ aufgrund der Erfahrungen aus Essen, wo der VfL lange bis zu seinem ersten Tor gebraucht hatte, das Herausspielen von Torchancen und die Abläufe in der Box vor dem gegnerischen Tor üben.

Es ist schließlich auch das Duell der beiden polnischen Torjägerinnen, die derzeit die Torschützinnenliste der Bundesliga anführen. Wolfsburgs Ewa Pajor und Leverkusens Nikola Karczewska trafen – wie sonst nur noch Werder Bremens Sophie Weidauer – bislang je sechsmal in dieser Saison. In der Nationalmannschaft ist Pajor klar gesetzt. Karczewska schmorte zuletzt in Polens Nations-League-Spielen Anfang Dezember nur auf der Bank, während Pajor spielte und traf. Gut denkbar daher, dass der Bundesliga-Vergleich beide nun zusätzlich anspornt.

Stroot vergleicht Pajor mit Lewandowski

„Ewa hat in ganz vielen Bereichen die Nase vorn. Sie hat sich in Polen bei den Frauen einen Status erarbeitet wie Robert Lewandowski bei den Männern“, sagt Stroot. An diesem Status werde auch nicht gerüttelt. Der VfL-Trainer kann sich trotzdem vorstellen, dass beide Spielerinnen aus einem freundschaftlichen Verhältnis heraus auf die Leistung der jeweils anderen schauen. Beide Akteurinnen könnten die Situation aber auch gut einschätzen. „Ewa“, sagt Stroot über seine Spielerin voll des Lobes, „ist überragend, demütig, lernwillig. Ich kann nur in den positivsten Worten von ihr sprechen. So einen Typ gibt es sehr, sehr selten.“ Hoffentlich kann sein seltener Sturm-Edelstein auch am Sonntag in Leverkusen glänzen.