Chemnitz. Der 19-Jährige aus Osterode erreicht das Viertelfinale und bezwingt im Achtelfinale den Weltranglisten-14. und Topfavoriten Patrick Franziska.

Am vergangenen Wochenende wurden in der Richard-Hartmann-Halle in Chemnitz die 88. Nationalen Deutschen Meisterschaften im Tischtennis ausgetragen. Der Titel bei den Herren ging dabei an Ricardo Walther von Borussia Düsseldorf, für Furore und Aufsehen sorgte aber auch der Auftritt des aus Osterode stammenden Cedric Meissner. Der 19-Jährige schaffte es bis in das Viertelfinale und sorgte dabei mit seinem Sieg gegen den topgesetzten Meisterschaftsfavoriten Patrick Franziska für eine faustdicke Überraschung.

In der ersten Runde hatte sich Meissner zunächst mit 4:2-Sätzen gegen Gianluca Walther vom 1. FC Köln, den jüngeren Bruder des späteren Meisters, durchgesetzt. Was folgte, war im Achtelfinale das wohl bislang beste Match in seiner Karriere. Gegen den Nationalspieler und Olympiakandidaten Franziska, in der Weltrangliste an Position 14 notiert, spielte der Zweitliga-Akteur des FSV Mainz 05 frech auf und zeigte Angst vor dem großen Namen.

3:1-Satzführung

Der Linkshänder holte sich die ersten beiden Durchgänge jeweils mit 11:8, ehe Franziska verkürzte. Doch Meissner, der dem DTTB-U23-Kader angehört, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und ging durch ein 12:10 mit 3:1 in Führung. Doch sein Kontrahent, nach der Absage von Dimitrij Ovtcharov erster Titelanwärter, kämpfte sich zurück (5:11, 10:12). Wer nun dachte, Meissner würde im Entscheidungssatz einknicken, sah sich getäuscht. Unbeeindruckt zog der Blondschopf sein Spiel durch und hatte beim Stand von 10:7 schließlich drei Matchbälle.

Zweimal griff der Außenseiter mutig an, zweimal ging der Punkt allerdings an Franziska. Der dritte Matchball brachte aber die Entscheidung – ausgerechnet mit einem Netzroller. „Dieser Sieg fühlt sich super an. Ich konnte es gar nicht glauben, als der Ball noch von der Netzkante auf seine Seite getropft ist“, strahlte Meissner anschließend und wurde von den Zuschauern gefeiert.

Aus im Viertelfinale

Im Viertelfinale musste sich der Osteroder dann allerdings geschlagen geben. Gegen Steffen Mengel vom Erstligisten Union Mühlhausen, Einzel-Meister des Jahres 2013, unterlag Meissner mit 1:4-Sätzen. Dabei gingen Durchgang zwei (9:11) und drei (11:13) nur knapp verloren.

Im Herren-Doppel erreichte der 19-Jährige ebenfalls das Viertelfinale. Zusammen mit Dennis Klein vom 1. FC Saarbrücken gelang in Runde eins ein hauchdünner 3:2-Erfolg gegen die Lokalmatadoren Johann Koschmieder/Benno Oehme. Anschließend waren die späteren Finalisten Kilian Ort/Ricardo Walther (Bad Königshofen/Düsseldorf) jedoch beim 1:3 noch eine Nummer zu groß.

Viel Zeit, sich nach den nationalen Titelkämpfen auszuruhen, bleibt derweil Meissner nicht. Schon ab dem heutigen Mittwoch ist er international im Einsatz und vertritt den DTTB bei den U21-Europameisterschaften im kroatischen Varadzin im Einzel, Doppel und Mixed.