Braunschweig. Seit der Jahrtausendwende ist Eintracht Braunschweig in elf Zweitliga-Jahren in den finalen vier Spielen fast immer die Luft ausgegangen.
Der Saisonendspurt steht an für Eintracht Braunschweig. Noch vier Spiele stehen in dieser Spielzeit der 2. Fußball-Bundesliga auf dem Plan. Nach einem katastrophalen ersten Saisondrittel haben die Blau-Gelben geschafft, was viele nicht mehr für möglich hielten. Sie haben sich zu einem ernsthaften Konkurrenten entwickelt. Mehr noch: In der Zeit, seit Daniel Scherning das Traineramt von Jens Härtel übernommen hat, gehören die Braunschweiger zu den Top-Fünf des Unterhauses. Den Horror-Auftakt mit berücksichtigt, bedeutet das Rang 14 in der Gesamtabrechnung – Stand jetzt. Drei Punkte ist das Polster zum Relegationsplatz dick. Die Eintracht braucht also noch ein paar Zähler.
Auf der Zielgeraden der Saison haben die Löwen aber beinahe schon traditionell so ihre Probleme. Da stottert meist der Motor, bleibt die Puste weg oder macht der Muskel zu. Je nachdem, welcher Metapher man sich in diesem Zusammenhang bedienen möchte: Seit der Jahrtausendwende passen sie alle beim Blick auf Braunschweigs finale vier Partien am Ende der Spielzeiten in Liga 2. Elf Stück gab es davon in diesem Zeitraum. Im Durchschnitt holten die Blau-Gelben 4,36 Punkte.
Eintracht Braunschweigs Schmach von Bielefeld
Üppig ist das nicht gerade. Nur in einer Punktrunde konnten sie mehr als zwei der letzten vier Saisonspiele gewinnen. In der Spielzeit 2016/2017 war das. Damals wurde die Mannschaft von Torsten Lieberknecht Dritter, scheiterte aber in der Relegation zur Bundesliga am VfL Wolfsburg. Drei Siege gab‘s davor im Schlussspurt. Die eine Niederlage allerdings hat gesessen. An das 0:6 bei Arminia Bielefeld denken Eintracht-Fans wahrscheinlich etwa so gerne zurück wie an eine Magen-Darm-Erkrankung. Ohne diese Klatsche nämlich hätte es direkt für die Bundesliga gereicht.
Aber was soll‘s. Das ist nicht mehr zu ändern. In besagten elf Spielzeiten holten die Blau-Gelben noch zweimal zwei Siege. 2002/03 gab‘s sieben Zähler, 2015/16 waren es sechs. Ansonsten sah es düsterer aus. Zweimal war sogar nur ein Pünktchen drin (2017/18 und 2020/21).
Was unter Daniel Scherning anders ist
Viermal übrigens stieg die Eintracht in dem Referenz-Zeitraum aus der 2. Liga ab. So viel zur Statistik. Damit ist es ja aber nun mal auch so eine Sache: Für die Gegenwart spielt sie keine Rolle. Zumindest in diesem Fall. Was dieses Mal anders ist? Aktuell macht die Mannschaft von Daniel Scherning nicht den Eindruck, als würde der Motor stottern, ihr die Puste ausgehen, sie verkrampfen oder was auch immer.
So, wie es etwa in der Vorsaison war, als das Team unter der Leitung Michael Schieles etwas überspielt wirkte. Ein paar Punkte brauchen die Blau-Gelben noch, um das große Ziel zu erreichen. Spiele gegen den Hamburger SV (Samstag, 13 Uhr, Eintracht-Stadion), Greuther Fürth, Wehen Wiesbaden und Kaiserslautern stehen noch an. Vielleicht würde der eingangs erwähnte Durchschnitt von abgerundet 4 Zählern sogar schon reichen. Aber sicher ist sicher ...
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