Braunschweig. Der Ex-Trainer von Eintracht Braunschweig steht vor Duellen mit Bochum, Mainz und Köln. Er hofft noch die Rettung in der Bundesliga.
Es sind die Wochen der Wahrheit für Darmstadt 98 und Trainer Torsten Lieberknecht. In der Fußball-Bundesliga trifft der Aufsteiger in drei von vier Spielen nun auf direkte Konkurrenz: Bochum, Mainz und Köln. Der Tabellenletzte muss punkten, um nicht frühzeitig den Abstieg zu verzeichnen. Im Interview mit „Sport1“ äußert sich Lieberknecht zuversichtlich. „Wir hatten zuletzt Spiele gegen Bayern, Leipzig, Leverkusen, Stuttgart oder gegen formstarke Bremer. Und der Blackout gegen Augsburg, der vieles verschwommen hat, was wir gut gemacht haben. Noch haben wir die Chance in der Liga zu bleiben. In der vergangenen Saison wären wir mit diesem Punktestand schon weg gewesen. Jetzt beginnen die Endspiel-Wochen. Ich vertraue auch auf das Quäntchen Glück für uns“, sagt er.
Und falls Lieberknecht das Glück nicht hold ist? Und Darmstadt doch den Gang in Liga 2 antreten muss? „Ich kann mich nur auf meine Trainergeschichte beziehen. Mit Eintracht Braunschweig bin ich auch abgestiegen und geblieben, und wir waren immer im Dunstkreis der Aufstiegskandidaten. Es wird kein Abnutzungsgefühl geben, weil ich auch keine Abnutzung zulasse. Ich stehe für Werte wie Kontinuität und habe mich bewusst dafür entschieden, langfristig mit dem Verein in Darmstadt zu arbeiten“, sagt er.
Die Aussage, dass Eintracht unter seiner Führung auch nach dem Bundesliga-Abstieg „immer im Dunstkreis der Aufstiegskandidaten“ gewesen sei, stimmt nur für die erste Zeit. Später, insbesondere nach der verpatzten Relegation gegen den VfL Wolfsburg im Jahr 2017 ging es schleunigst bergab. Den Trend konnte auch Lieberknecht nicht mehr stoppen.
Darmstadts Trainer sagt zudem über den VAR: „Ich bin eher der traditionelle Fußballromantiker. Die Diskussion über einen Videobeweis begann so richtig wegen des Phantomtors von Stefan Kießling damals. Was jetzt damit gemacht wird, erscheint mir zu pompös. Es wäre besser, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Eingriffsmöglichkeiten zu reduzieren. Oft sieht man auch an den Reaktionen des Gegners, ob sie vehement dagegen protestieren oder ob die Spieler überhaupt nicht damit rechnen, dass noch etwas passieren wird. Man sollte diese Dimension des VAR etwas herunterschrauben. Das hilft allen.“
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Und über die Ultras aus der Fanszene, die zuletzt in Darmstadt für Aufruhr sorgten, weil ein Vertreter die Mannschaft auf dem Rasen des Stadions nach einer Niederlage in den Senkel gestellt hatte, sagt Lieberknecht. „Die Vereine versuchen, Fanpflege zu gewährleisten, und das ist bei uns in Darmstadt zu 1000 Prozent der Fall. In dieser kleinen Stadt kennt jeder jeden, und die Fanbindung ist sehr stark. Vor dem Derby gegen Eintracht Frankfurt hatten wir bereits ein Treffen mit ihm und weiteren Vertretern der Ultras. Dort konnte ich ihn kennenlernen und habe ihn als emotionalen Typen wahrgenommen, der gleichzeitig ein sehr gutes Gespür für den Verein und die Situation besitzt. Und eins ist mir ganz wichtig: Es war nie unter der Gürtellinie, was er gesagt hat. Natürlich war das für ihn ein spezieller Moment – er konnte vor 15.000 Zuschauern, der gesamten Mannschaft und dem Cheftrainer sprechen. Und vielleicht stand seine Außenwirkung dabei nicht immer im Einklang mit den Botschaften, die er uns gesendet hat. Daraus kann er für die Zukunft lernen. So wie wir als Mannschaft stetig lernen können.“
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