Braunschweig. In Liga 2 ist Eintracht Braunschweigs Außenbahnspieler der drittschnellste Kicker. Das hat er auch dem Fitnesscoach zu verdanken.

Marvin Rittmüller hat Speed. Wer zuletzt die Spiele von Eintracht Braunschweig verfolgt hat, konnte sich davon live überzeugen. Wem das nicht reicht, dem sei ein Blick in die Statistiken nahegelegt. Denn die belegen das Tempo des 24-Jährigen – und zwar auf beeindruckende Weise.

Und Zahlen sind ja bekanntlich objektiver, nüchterner als der Eindruck des bloßen Auges. Auch im Falle des Hochgeschwindigkeits-Schienenspielers sprechen sie eine klare Sprache. In der laufenden Saison der 2. Fußball-Bundesliga wurde Rittmüller bereits mit 36,13 km/h gemessen. Nur Osnabrücks Christian Conteh (36,23) und Herthas Marten Winkler (36,17) waren noch schneller.

Marvin Rittmüller hatte einen schwierigen Start

Rittmüller ist sich dieser Stärke freilich bewusst. „Ich konnte schon immer schnell laufen“, sagt er trocken, „die kalte, klare Luft liegt mir. Ich habe gerade in jeder Sekunde das Gefühl, dass ich ohne Ende Gas geben kann.“ Das konnte er in Braunschweig längst nicht von Beginn an. Im Sommer war er von Bundesliga-Aufsteiger Heidenheim zur Eintracht gewechselt, wollte sich in der 2. Liga als Stammspieler etablieren. Unter Ex-Coach Jens Härtel kam er dazu nicht.

In den ersten zwölf Partien spielte der gebürtige Erfurter nie länger als 45 Minuten. Dreimal saß er über die kompletten 90 Minuten auf der Bank. Ebenso oft stand er gar nicht im Aufgebot – allerdings auch, weil ihn zwischenzeitlich muskuläre Probleme außer Gefecht setzten. Seit Daniel Scherning das Traineramt übernommen hat, ist die Handbremse gelöst – und Rittmüller in der Startelf gesetzt.

Eintracht Braunschweig findet das richtige Gemisch

Die Rolle auf der rechten Außenschiene mit einer Dreierabwehrkette im Rücken liegt ihm. Der ehemalige Kölner fordert den Ball, ist an immer mehr Offensivszenen beteiligt. Nur Tore oder direkte Vorlagen fehlen noch. Für ein solches sportliches Erwachen braucht‘s aber in jedem Fall eines: Fleiß. Und den bringt Rittmüller offenbar mit. „Unser Fitnesstrainer treibt mich an. Ich habe es geschafft, hier in Braunschweig meinen Körper und mein Pensum auf die nächste Stufe zu heben“, sagt er, „es ist cool, wenn man so schnell laufen kann. Und es bringt in der heutigen Zeit offensichtlich was.“

Das steht außer Zweifel. Die Braunschweiger finden derzeit das richtige Gemisch. Viel Tempo ist dabei eine wichtige Komponente für vier Siege in Folge. Das bringt nicht nur Rittmüller mit. Auch sein Pendant auf der linken Seite Anton Donkor oder etwa Angreifer Rayan Philippe hätten wohl schon reichlich Punkte in Flensburg, wenn auf an den Fußballplätzen Blitzer stehen würden.

Rittmüller: „Wir jagen von hinten“

Für das Umschaltspiel, das den Blau-Gelben zuletzt einige Tore beschert hat, ist das von hohem Wert. „Unser Konzept geht gerade ganz gut auf. Wir kriegen unser Tempo auf den Platz, kriegen Bälle an den Mann, verteidigen gut und machen gute Tore“, sagt Rittmüller.

Alle bei der Eintracht aber wüssten, wo sie herkämen. Es ist eine gesunde Mischung aus Selbstvertrauen und Demut gefragt für den Kampf um den Klassenerhalt. „Wir jagen von hinten. Und die anderen merken, mit Braunschweig muss man rechnen“, sagt der 24-Jährige. Und was ist für eine erfolgreiche Jagd essenziell? Richtig: Speed.

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