Braunschweig. Der Landesliga-Torschützenkönig aus Wolfenbüttel erfüllt sich einen ersten Traum, doch die Erfüllung des großen Traums steht noch aus.

Es gab mal eine Zeit, da stopfte sich Linus Queißer eine Banane nach der anderen rein. Da der Fußballer des Landesligisten MTV Wolfenbüttel in der Phase oftmals recht schnell von Muskelkrämpfen geplagt war, wollte er dem Problem mit Bananen entgegenwirken. In dem gelben Snack ist viel Kalium enthalten, das gegen Krämpfe helfen soll. Dieses Ritual hatte sich in seinem Verein schon so herumgesprochen, dass Queißer zu seinem Geburtstag im Oktober einen Bund Bananen geschenkt bekam - verziert mit rotem Schleifchen.

Mittlerweile hat der Stürmer sich aber satt gegessen, seinen Verbrauch wieder auf eine Banane pro Spieltag heruntergeschraubt. Und die wird er von nun an nicht mehr in der Kabine des MTV essen, sondern in der Umkleide der U23 von Eintracht Braunschweig.

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In der Winterpause entschied er sich für einen Wechsel zu Blau-Gelb. Und das ist ein Transfer mit Wumms. Queißer hatte in der vergangenen Saison als Torschützenkönig der Landesliga auf sich aufmerksam gemacht und damit angeblich sogar das Interesse von Drittligisten geweckt. Während Marius Homann, sein enger Verfolger im Duell um die Torjägerkanone, im Sommer vom Lehndorfer TSV zum Oberliga-Topteam Lupo Martini wechselte, entschied sich Queißer stattdessen zum Verbleib in Wolfenbüttel.

Linus Queißer erfüllt sich einen kleine Traum

In dieser Saison erzielte er schon wieder stolze 15 Hinrundentore. Zum Anfang diesen Jahres wechselt er nun aber doch den Verein, bleibt dabei allerdings weiterhin in der Landesliga. „Ich denke, dass ich bei Braunschweig bessere Perspektiven habe“, erklärt der 20-Jährige. Auch wenn ein Transfer im Winter immer einen „faden Beigeschmack“ habe, würde es sich jetzt richtig für ihn anfühlen.

Ob er sich mit dem Wechsel zu Eintracht bereits jetzt einen kleinen Traum erfüllt hat? „Ja, schon“, sagt er, während sein breites Grinsen in diesem Moment sogar durch den Telefonhörer deutlich wird. Und auch sein ganz großer Traum wird jetzt immer realistischer.

Bei der U23 haben viele Spieler Profi-Erfahrung

„Das Ziel ist ganz klar, dass ich irgendwann einen Profivertrag haben möchte“, erzählt Queißer. In der U23 ist er jetzt gar nicht mehr so weit davon entfernt. Unter seinen neuen Kollegen tummeln sich mit Justin Duda, Emil Kischka und Rami Zouaoui Mitspieler, die bereits einen Profivertrag bei Eintracht unterschrieben haben. Dazu standen Leon Suzuki, Maksym Tytarenko und Jona Borsum in dieser Saison schonmal im Profikader. Bald auch Queißer?

„Das ist weite Zukunft“, erklärt der 1,84-Meter-Stümer. Erst einmal möchte er sich auf die U23 konzentrieren. Am vergangenen Samstag hat er das erste Mal trainiert mit seiner neuen Mannschaft, in der er bereits „super“ aufgenommen worden sei. Bis zum 3. März hat er nun Zeit, sich mit seinen Mitspielern vertraut zu machen, ehe die Pflichtspiele wieder beginnen. Als Tabellenführer leistet sich die U23 einen harten Kampf mit dem 1. SC Göttingen 05 um den Aufstieg in die Oberliga.

Oberliga-Aufstieg ist keine Pflicht für Queißer

Da Queißer bereits Angebote aus noch höheren Ligen bekam, könnte man vermuten, dass er den Aufstieg als Pflicht ansieht. Doch der gebürtige Bad Harzburger drückt erstmal auf die Bremse: „Natürlich wäre es schön, wenn man aufsteigt, das ist auch mein Ziel. Aber sollte es am Ende nicht klappen, werde ich trotzdem auf die Entwicklung achten“. Bei Eintracht kann er nun den nächsten Schritt in seiner jungen Karriere machen. Darüber hinaus sei ihm wichtig, dass er verletzungsfrei bleibt. Vielleicht hilft dabei die eine oder andere Banane.