Braunschweig. Der Drei-Phasen-Plan des Coaches von Eintracht Braunschweig geht in die nächste Etappe. Besteht Interesse an Baran Mogultay?
Ganz optimal waren die Bedingungen nicht. Die kurze Wintervorbereitung der Zweitliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig wurde vom Frost der vergangenen Tage etwas heruntergekühlt. Das Fazit von Daniel Scherning fällt daher etwas mäßig aus. Er sei „nicht unzufrieden“, sagt der Trainer, „insgesamt war die Phase in Ordnung.“ Auch, weil die Blau-Gelben ihre beiden Testspiele für sich entscheiden konnten. Auf den 3:1-Erfolg gegen Bundesligist Werder Bremen folgte am Samstag noch ein 1:0-Triumph über Drittliga-Spitzenreiter Jahn Regensburg.
Rayan Philippe hatte in dem intensiven, aber spielerisch ausbaufähigen 120-Minuten-Test den einzigen Treffer besorgt. Das könnte helfen, den guten Schwung des Jahresendes auch in die Rückrunde zu retten. „Das ist auch gut fürs Selbstvertrauen. Siege sind immer gut – ob im Training, im Spiel oder im Mensch-ärgere-dich-nicht gegen die Kinder“, sagt Scherning.
Daniel Scherning hat noch etwas auf dem Zettel
Ganz am Ende ist die Vorbereitung auf die Rückrunde noch nicht. Eine Woche bleibt, bis am Freitag (18.30 Uhr) das erste Pflichtspiel bei Tabellenführer Holstein Kiel ansteht. Für die Kaderoptimierung ist sogar noch etwas mehr Zeit. Bis zum 1. Februar um 18 Uhr bleibt das Wechselfenster geöffnet. Mit den Abgängen von Keita Endo,Brian Behrendt und Kaan Caliskaner hat die Eintracht ihren üppigen Kader schon etwas abgespeckt. Niklas Tauer ist der bislang einzige Neuzugang. Geht da noch was?
Gut möglich. „Es sind noch mehr als 14 Tage in der Wintertransferphase. Ich glaube nicht, dass wir mit dem gleichen Kader am 31. Januar hier stehen. Das ist aber mein persönliches Bauchgefühl“, sagt Scherning und lacht. Es stehe schon noch etwas auf dem Zettel, bemerkt der Coach weiter, was das genau ist, bleibe aber intern.
Bildergalerie: Eintracht Braunschweig testet gegen Regensburg
Eine Position für frisches Personal könnte die des Linksverteidigers sein. Mit Anderson Lucoqui von Hertha BSC haben sich die Braunschweiger schon etwas genauer beschäftigt. Nun kamen Gerüchte auf, die Eintracht könnte an Baran Mogultay vom MSV Duisburg interessiert sein. Der Deutsch-Türke will seinen Klub spätestens im Sommer verlassen.
Sportdirektor Benjamin Kessel hatte vor wenigen Wochen gesagt, wenn Eintracht jetzt Spieler dazu holt, dann nur, wenn „es sich um Sofortverstärkungen handelt“. Ob ein 19-Jähriger ohne Zweitligaerfahrung dieses Profil erfüllt? Fraglich. Nach Informationen unserer Zeitung hat sich die Eintracht zwar vorsichtig nach Mogultay erkundigt, ein Winterwechsel ist aber Stand jetzt kein Thema. Wenn der gebürtige Ahlener tatsächlich interessant werden sollte, dann wahrscheinlich eher perspektivisch.
Eintracht Braunschweig geht in die nächste Phase
Klar ist aber auch, dass die Dynamik der Wechselbörse erst noch richtig Fahrt aufnehmen wird. Sollte etwa Niko Kijewski den Klub noch verlassen, werden die Blau-Gelben nicht ohne Backup für Anton Donkor auf der linken Seite in die Rückrunde gehen. Kessel und Co. sind auf solche Fälle vorbereitet, beschäftigen sich mit verschiedenen Varianten. Auf längere Sicht könnte dafür auch noch ein anderer MSV-Spieler infrage kommen. Nach unseren Infos ist Niklas Kölle der Eintracht zumindest angeboten worden. Die Entscheidungsträger jedenfalls halten weiterhin die Augen offen: „Benny Kessel ist da sehr fleißig und viel am Markt unterwegs. Wir besprechen uns täglich und schauen, was für uns noch umsetzbar ist“, sagt Scherning.
Mit welchem Personal auch immer: Der Drei-Phasen-Plan des Trainers geht voran. An die ersten zwei davon – ein Erfolg gegen Osnabrück zum Auftakt unter dem neuen Trainer sowie den Anschluss zum rettenden Tabellenufer – konnte Scherning schon einen Haken machen. Nun will der 40-Jährige die dritte Phase zünden. Wie die im Detail aussieht, will der Coach nicht verraten. Nur so viel: Am Ende soll der Klassenerhalt gefeiert werden – im Mai bei deutlich höheren Temperaturen.
