Braunschweig. Im Stadion zeigten BTSV-Anhänger am Samstag mehrere Banner. Eintracht verurteilte dies prompt. Die Polizei hat bereits einen Verdächtigen.

In der zweiten Halbzeit des Heimspiels zwischen Eintracht Braunschweig und der Spielvereinigung Greuther Fürth hingen ab der Halbzeitpause für knapp 20 Minuten ein großes sowie im Laufe des Spiels zwei weitere Banner mit der Aufschrift „ACAB“ in der Südkurve.

Eintracht Braunschweig reagierte kurze Zeit nach Spielschluss darauf: Dem Verein sei durchaus bewusst, dass das Verhältnis zwischen aktiven Fanszenen und der Polizei bundesweit oftmals schwierig sei – dies rechtfertige aber diese Aussagen in keinster Weise. „Kritische Äußerungen sind im Eintracht-Stadion zugelassen, Beleidigungen und Diffamierungen nicht“, heißt es in dem Statement weiter. Dies gelte auch gegenüber der Polizei. Daher distanziert sich Eintracht Braunschweig entschieden von den Aussagen dieser Banner.

Braunschweiger Polizei hat einen Verdächtigen identifiziert – und wertet Videos weiter aus

Gemeinsam mit Polizei und Ordnungsdienst wurde demnach die Entscheidung getroffen, die Banner nicht aus dem Block zu entfernen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Eintracht Braunschweig werde den Vorfall gemeinsam mit den entsprechenden Netzwerkpartnern aufarbeiten.

Die Braunschweiger Polizeiteilte am Montag mit, dass nun Ermittlungen wegen des Verdachts einer Beleidigung laufen. Ein Tatverdächtiger konnte demnach noch vor Ort identifiziert werden – „was auch die Entscheidung, mit Polizeikräften nicht in den Stehblock zu gehen, begründet“. Aktuell werde Videomaterial ausgewertet, um weitere Verdächtige auszumachen.

Thomas Bodendiek, Leiter der Braunschweiger Polizeiinspektion, sagt zu den Vorfällen: „Ich kann nicht verstehen, was diese Menschen dazu animiert, meine Kolleginnen und Kollegen auf diese Weise zu beleidigen. Ich bin zuversichtlich, dass es unseren Ermittlern gelingen wird, weitere Tatverdächtige zu den Beleidigungen zu identifizieren. Ein Vorwurf von Polizeigewalt gegenüber Fußballfans ist absolut haltlos, für diese Darstellung habe ich kein Verständnis. Gewalt im Kontext Fußball spielt sich ausschließlich zwischen verfeindeten Gewaltgruppierungen und Gewaltpersonen ab. Beispielhaft seinen hier nur Angriffe auf Shuttlebusse oder Fans mit Fanutensilien des gegnerischen Vereins genannt.“

In dieser Woche hat Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens Vertreter des BTSV wie auch von Hannover 96 zum Rapport gerufen – es geht um gewalttätige Auseinandersetzungen und die Reaktion der Vereine dazu.

Eintracht Braunschweig - Greuther Fürth 0:1

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