Braunschweig. Braunschweig, St. Pauli, 96: Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei überschatten das Wochenende. Es reicht, meint Andre Dolle.

Das Randale-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ist gerade mal eine gute Woche lang her, da gibt es die nächsten unschönen Szenen in und um die Stadien. Und Niedersachsens Profi-Clubs sind mal wieder mittendrin.

28 Fans von Eintracht Braunschweig in Gewahrsam, die Gäste aus Osnabrück fackeln einen Pyro nach dem anderen ab. Richtig hässlich wird es auf St. Pauli, das Hannover 96 empfing. Es gab mehr als 30, zum Teil schwer Verletzte. Sprachlos macht auch die Bundesliga-Partie Augsburg gegen Hoffenheim. Durch einen einzigen Böllerwurf werden 13 Fans verletzt.

Behrens bittet Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zum Rapport

Die erneute Eskalation im Dauerkonflikt zwischen Fans und Polizei lässt den deutschen Fußball einmal mehr ratlos und wütend zurück. Es ist doch nur Fußball, möchte man den an der Randale beteiligten Idioten zurufen.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hält den Druck hoch. Das ist gut so. Sie bittet die Vereine zum Rapport. Sie schließt eine Kostenbeteiligung der Vereine an den Polizei-Einsätzen bei Risikospielen weiterhin nicht aus. Auch das ist richtig.

Geht es so weiter, sind Geisterspiele die Folge

Die Vereine scheinen es selbst nicht hinbekommen zu wollen oder nicht zu können, die Idioten in die Schranken zu verweisen. Stadionverbote sind das Mindeste. Wenn es sein muss, auf Lebenszeit. Wer nicht hören will, muss fühlen.

Wenn es so weiter geht, werden Geisterspiele die Ultima Ratio sein. Langfristig wird es dann auch keine Stehplätze mehr geben. Solche englischen Verhältnisse wird zwar keiner wollen. Doch aus diesen Kurven fliegen sie nun mal, die Pyros und Böller.