Braunschweig. 13 Spieler verließen Eintracht Braunschweig in diesem Sommer. Einer trumpft in der Türkei auf, andere überzeugen in Belgien und den Niederlanden.

Der Umbruch bei Eintracht Braunschweig war auch in diesem Sommer groß. 13 Spieler aus dem Kader, der den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga schaffte, verließen den Klub mit ganz unterschiedlichen Zielen. Wo sind sie abgeblieben? Und wie läuft es für die Ex-Löwen?

Immanuel Pherai: Der Abgang des Niederländers war einer der schmerzhaftesten des Transfersommers, spülte aber auch rund 750.000 Euro in die Kassen der Braunschweiger. Sein neuer Arbeitgeber ist bekanntlich der Hamburger SV. Dort startete Pherai als Stammspieler unter Trainer Tim Walter in die Saison, gab dabei eine Vorlage, fehlte aber auch schon wieder wegen muskulärer Probleme. Zuletzt erhielt er 13 Minuten Einsatzzeit beim 2:0-Sieg über Hansa Rostock.

Lauberbach erzielt wichtige Tore in Belgien

Lion Lauberbach: Der großgewachsene Stürmer wagte erstmals in seiner Karriere den Sprung ins Ausland. In Belgiens erster Liga spielt er nun für den KV Mechelen. Auch die Eintracht hatte sich um eine weitere Zusammenarbeit mit dem gebürtigen Erfurter bemüht. Doch in der Jupiler Pro League läuft es für den 25-Jährigen nicht schlecht an. In sechs Spielen gehörte er jeweils der Stammelf an und erzielte zwei wichtige Tore.

Bryan Henning: Seit dem Sommer spielt der Mittelfeld-Kämpfer wieder in der 3. Liga und ist bei Viktoria Köln eine feste Größe im Mittelfeld. Nach seinem mit Enttäuschungen verbundenen Abgang aus Braunschweig lieferte er für den Tabellensiebten bislang eine Vorlage.

Bryan Henning (links) schaffte mit Viktoria Köln in Runde eins eine Pokal-Sensation. Dies gelang ihm auch mit Eintracht Braunschweig.
Bryan Henning (links) schaffte mit Viktoria Köln in Runde eins eine Pokal-Sensation. Dies gelang ihm auch mit Eintracht Braunschweig. © dpa | Federico Gambarini

Tarsis Bonga: Das Gastspiel des Winterneuzugangs verkam in Braunschweig zu einem Missverständnis. Dass sich die Wege des 26-Jährigen und der Eintracht wieder trennen würden, war klar. Auch eine Liga tiefer bei 1860 München kann der 1,97-Meter-Mann bislang kaum Zählbares vorbringen. Eine Vorlage im Bayernpokal und drei Kurzeinsätze in der Liga stehen für den Stürmer zu Buche.

Pena Zauner mit Traumstart in den Niederlanden

Enrique Pena Zauner: Für den Deutsch-Venezolaner ging es nach frustrierenden Monaten in Braunschweig in die 2. Liga der Niederlande. In der Keuken Kampioen Divisie heuerte der 23-Jährige bei Roda JC aus Kerkrade an. Und es läuft für den 1,77 Meter großen Wirbelwind. Drei Spiele und drei Tore zeigen die gute Form des gebürtigen Offenbachers, der dort Teamkollege von Marvin Pourie ist.

Philipp Strompf: Auch der Verteidiger verließ den deutschen Profifußball nach monatelanger Verletzungspause. Sein Ziel: Die 2. Liga Schwedens. In der Superettan spielt er für Västerås SK. Dort unterschrieb der 1,94-Meter-Hüne aber erst spät in der Transferphase und absolvierte folglich erst ein Spiel im Pokal. In der Liga ist der Abwehrspieler noch ohne Einsatz.

Lennart Schulze-Kökelsum: Der junge Torhüter erhielt keinen neuen Vertrag in Braunschweig. Ende August wurde er beim TSV Steinbach-Haiger vorgestellt – allerdings als Verstärkung für die zweite Mannschaft. Zuletzt wurde er aber in der Regionalliga im Spielverlauf eingewechselt.

Nathan de Medina: Mit dem Belgier sprach die Eintracht offenkundig über eine Vertragsverlängerung, doch dann folgte die Verabschiedung. Seither ist der Verteidiger ohne Verein und befindet sich nach einer Knieverletzung im Aufbautraining.

Fejzic nach Karriereende weiter bei Eintracht Braunschweig

Jasmin Fejzic: Eintrachts Torwart-Legende hängte im Sommer die Handschuhe an den Nagel. Der 37-Jährige band sich aber weiter an seinen Herzensklub, ist dort in verschiedenen Funktionen im Nachwuchsleistungszentrum, der Fußballschule und als Klub-Repräsentant tätig.

Herthas Linus Gechter ist nicht immer erste Wahl. In Braunschweig erlebte er auch wegen vieler Blessuren ein durchwachsenes Halbjahr.
Herthas Linus Gechter ist nicht immer erste Wahl. In Braunschweig erlebte er auch wegen vieler Blessuren ein durchwachsenes Halbjahr. © dpa | Axel Heimken

Linus Gechter: Die Abwehr-Leihgabe aus Berlin blieb wie Eintracht in der 2. Liga. Dort ist das deutsche Top-Talent (19) wieder für Stammverein Hertha BSC im Einsatz. Beim krisengeschüttelten Hauptstadtklub pendelt er zwischen erster und zweiter Mannschaft.

Filip Benkovic: Der kroatische Innenverteidiger war trotz langer Ausfallzeit eine der Säulen beim Erreichen des Klassenerhalts. 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewann er im Schnitt. Kein Wunder, dass sein Klub Udinese Calcio ihn zurückwollte und ihn schnell zu Geld machte. Der 1,94-Meter-Mann spielt nun für Trabzonspor in der türkischen Süper Lig, ist Stammspieler, verpasste keine Minute und erzielte jüngst seinen ersten Treffer.

Nach dem Gastspiel bei Eintracht Braunschweig wurde Manuel Wintzheimer vom 1. FC Nürnberg erneut verliehen. Diesmal zu Arminia Bielefeld.
Nach dem Gastspiel bei Eintracht Braunschweig wurde Manuel Wintzheimer vom 1. FC Nürnberg erneut verliehen. Diesmal zu Arminia Bielefeld. © dpa | Friso Gentsch

Manuel Wintzheimer: Etwas überraschend ging der Stürmer nach Ablauf seiner Leihe in die 3. Liga. Arminia Bielefeld lieh den einstigen Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ebenfalls für ein Jahr vom 1. FC Nürnberg aus. Wettbewerbsübergreifend traf er einmal und gab eine Vorlage in sieben Partien.

Mehmet Ibrahimi: Die Leihgabe aus Leipzig zog weiter in die österreichische Bundesliga. Bei Blau-Weiß Linz bekommt der 20-Jährige immerhin Kurzeinsätze, die ihm in Braunschweig im engen Abstiegskampf verwehrt blieben.