Braunschweig. Die Aufstiegsrunde hat der MTV bereits sicher und nach dem 34:22 gegen Orainienburg ist ihm wohl auch Platz 1 kaum noch zu nehmen.

Noch in der vergangenen Saison wäre das beim MTV Braunschweig nur sehr schwer vorstellbar gewesen. Kapitän Philipp Krause über weite Strecken der zweiten Hälfte auf der Bank, und trotzdem marschiert seine Mannschaft unbeirrbar weiter in Richtung Sieg. Und das gegen ein Team, das zu den besseren in dieser Staffel der 3. Handball-Liga gehört und Anfang der Saison selbst mal mit einer Teilnahme an der Aufstiegsrunde geliebäugelt hatte. Wahrscheinlich sagt das viel aus über die Entwicklung, die die MTV-Handballer in dieser Spielzeit genommen haben.

Sie konnten am Samstagabend im Heimspiel gegen den Oranienburger HC den nächsten Sieg feiern. 950 Zuschauer sahen dabei ein 34:22 (17:10), das zwischendurch fast schon ein wenig langweilig geriet. Allenfalls in der Anfangsphase konnten die Gäste mit dem Ex-Braunschweiger Malte Dederding die Partie ausgeglichen gestalten, doch nach 16 Minuten führten die Braunschweiger bereits mit 9:5, und dieser Vorsprung wurde von ihnen im weiteren Verlauf mehr und mehr ausgebaut. Ihr Sieg geriet also nicht mehr in Gefahr. „Gegen Oranienburg so klar zu gewinnen, ist eine tolle Leistung“, freute sich MTV-Trainer Volker Mudrow über den Auftritt seiner Mannschaft.

Mudrow nimmt noch keine Glückwünsche zu Platz 1 entgegen

Obwohl Oranienburg mit einem kleinen Kader antrat, handelte es sich doch um eine Mannschaft, die nicht zu unterschätzen ist. Nachdem dieses Team nun mit zwölf Toren Unterschied besiegt wurde, stellt sich schon die Frage, gegen wen die Braunschweiger in der regulären Punktrunde überhaupt noch stolpern könnten. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde haben sie bereits sicher, und inzwischen ist ihnen wohl auch Platz 1 und damit die Meisterschaft in ihrer Staffel kaum noch zu nehmen.

Aber Mudrow will dafür noch keine Glückwünsche entgegennehmen. „So weit ist es noch nicht. Die nächsten drei Spiele müssen wir noch gewinnen“, rechnet er vor. Gelingt seiner Mannschaft das, ist ihr vor dem letzten Saisonspiel gegen Altenholz der erste Platz von Empor Rostock nicht mehr zu nehmen, selbst wenn der Konkurrent alle seine Partien gewinnen sollte. Deshalb richtet sich beim MTV der Blick auch immer schon ein wenig auf die Aufstiegsrunde. Und da war der klare Sieg gegen Oranienburg ein gutes Zeichen der Stärke.

MTV mit starker Abwehrarbeit

Vor allem die Deckung der Braunschweiger zeigte, dass sie auch starke Angriffsspieler wie den ehemaligen Mitspieler Dederding, der als Top-Werfer seiner Mannschaft diesmal letztlich nur auf drei Tore kam, nicht fürchten muss. „Nur zehn Gegentore zur Halbzeit. Das ist schon gut“, lobte Mudrow die Abwehrarbeit seiner Mannschaft speziell in der ersten Hälfte. Es sei für ihn als Coach aber auch schön zu sehen, dass es bei seinem Team trotz des klaren Vorsprungs und der feststehenden Qualifikation für die Aufstiegsrunde keinen Spannungsabfall gebe. Krause war nicht der einzige Stammspieler, den Mudrow in der zweiten Hälfte schonte. Der Trainer wechselte munter durch, ließ wie so oft in den vergangenen Wochen viele junge Spieler ran, die ihre Aufgaben erneut gut lösten.

Bester Torschütze des MTV war Trainersohn Jan Mudrow mit sieben Treffern, der auch Verantwortung bei den Siebenmetern übernahm, als Kapitän Krause zweimal von der Linie verworfen hatte. „Philipp hat trotzdem gut gespielt, aber man kann es sich nun auch mal erlauben, ihn rauszunehmen, was letztes Jahr undenkbar war“, unterstreicht der Coach gerne, wie breit aufgestellt sein Kader inzwischen ist. Das zeigt auch das Beispiel von Lukas Friedhoff, der meist nicht zur Startaufstellung gehört, aber wenn er reinkommt, seit Wochen starke Leistungen bringt. So auch gegen Oranienburg. „Lukas muss man wirklich loben. Seine Entwicklung geht in die richtige Richtung“, freut sich Mudrow über die Auswahl an guten Spielern, die er speziell auch im Rückraum hat.

Qualität der Bank kann entscheidend sein

Er weiß, dass in der Aufstiegsrunde die Qualität, die von der Bank kommt, entscheidend für den Erfolg sein kann. Deshalb nutzt er im Moment gerne die Gelegenheit, allen Spielern seines Kaders Spielpraxis zu geben. Dass das auch gegen Oranienburg gelang, ohne dass der Sieg ansatzweise in Gefahr geriet, ist ein starkes Signal für die Ziele, die der MTV noch hat. Er marschiert mit großen Schritten Richtung Staffel-Meisterschaft und kann sich auf weitere Zusatzspiele um den Zweitliga-Aufstieg freuen.

MTV Braunschweig: Wendland, Mellmann, Engelbrecht - Mühlenbruch (3), Bausch, Kanning (5), Mudrow (7/2 von 2 Siebenmeter), Friedhoff (3), Otto (4), Freiwald, Tzoufras (2), Krause (2/1 von 3 Siebenmeter), Wolters (2), Siggelkow (1), Lietz (1), Pieles (4).