Hamburg.

Markus Kauczinski legte zwei Minuten zu früh los. Schon um 9.28 Uhr betrat er seine neue Bühne beim FC St. Pauli. Der 47-Jährige hat als Nachfolger des geschassten Olaf Janßen keine Zeit zu verlieren. „Alles ging sehr schnell. Wir hatten sehr intensive Gespräche in einer kurzen Zeit“, sagte Kauczinski, der auf seine Kiez-Mission brennt: „Wenn eine Mannschaft auf die Fresse bekommen hat, ist es eine reizvolle Aufgabe, diese wieder aufzurichten.“

Sieben Spiele ohne Sieg, nur Platz 14, zuletzt in zwei Partien neun Gegentore kassiert – St. Pauli ist zuletzt in der 2. Liga tatsächlich ziemlich vermöbelt worden. Und so wurde die Führungsetage um Sportchef Uwe Stöver nervös, die Trennung wurde Janßen in einem 90-minütigen Gespräch mitgeteilt – parallel lief die Weihnachtsfeier der Mitarbeiter der Geschäftsstelle.

Die „sportliche Entwicklung der letzten Wochen“ habe zu der Entscheidung geführt, sagte Stöver, der vor sechs Tagen noch meinte, ein Einzelner trage keine Schuld an der Krise. Nun die Kehrtwende, am Montag wurde Kauczinski erstmals kontaktiert. Der Ex-Trainer vom Karlsruher SC und dem FC Ingolstadt habe „bewiesen, dass er Mannschaften entwickeln, stabilisieren und Talente entwickeln kann. Er ist Kenner der zweiten Liga“, sagte Stöver, während sich Janßen am Donnerstag von der Mannschaft verabschiedete. sid