Wolfsburg.

Es war nach dem Weiterkommen im Champions-League-Achtelfinale gegen Florenz, als sich der Blick von Lena Goeßling erst trübte, dann ernst und wütend wurde. Mit dem Spiel hatte das nichts zu tun. Die Defensivspielerin des VfL Wolfsburg setzte zu einer Abrechnung mit der Frauenfußball-Bundestrainerin an. Steffi Jones hatte sie tags zuvor nicht für das Test-Länderspiel in Bielefeld gegen Frankreich (24. November) nominiert.

Dazu muss man wissen: Der DFB hatte im Vorfeld mit Goeßling geworben, und in Bielefeld wurde sie geboren. „Sie hat mich am Montag angerufen, hat mir ihre Gründe erzählt, die ich nicht nachvollziehen kann“, so die 97-fache Nationalspielerin, die weiter meinte: „Zu hören, dass mein Defensivverhalten nicht akzeptabel genug ist, kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin dermaßen enttäuscht und traurig. Es ist ein Spiel vor meiner Haustür. Ich finde es mir gegenüber respektlos.“ Ob sie überhaupt ins DFB-Team zurückkehren will, ließ sie offen.

Am Donnerstag äußerte sich auch die Bundestrainerin: „Dass eine Spielerin enttäuscht ist, wenn sie nicht nominiert ist, kann ich nachvollziehen, das muss so sein. Allerdings entscheidet über den Kader alleine die Bundestrainerin.“ Auch Jones ließ unbeantwortet, ob sie nach Goeßlings Aussagen einen Weg zurück sieht. Unter ihr scheint der schwer vorstellbar. Doch erst einmal muss Jones ihr Schicksalsspiel überstehen – ohne eine Goeßling in aktuell starker Form. hot