Wolfsburg. Origi hat im Sturmzentrum eine Duftmarke gesetzt, wird aber irgendwann weichen müssen.

. Der VfL Wolfsburg hat kein einziges Spiel in der Fußball-Bundesliga gewonnen, seit Mario Gomez verletzt ausfällt. Die gute Nachricht: Der 32 Jahre alte Nationalstürmer ist bald wieder fit – und wohl eine Option fürs nächste Spiel am Sonntag (18 Uhr) gegen 1899 Hoffenheim. Sein Comeback nach der Sprunggelenksverletzung, die er gegen Hannover 96 erlitt, hätte Gomez gestern fast wieder in die weit entfernte Zukunft verschieben müssen. Im Vormittagstraining musste er nach einem Zusammenprall mit Victor Osimhen kurz behandelt werden. Aber, durchatmen beim VfL. Der Stürmer konnte weitermachen.

Nach dem freien Tag heute soll er morgen wieder voll ins Wolfsburger Mannschaftstraining einsteigen. „Er kommt, er wächst“, sagt Martin Schmidt. Der Trainer steht vor einer komfortablen Situation. Denn da Divock Origi, Gomez’ Vertreter im Sturmzentrum, beim 2:2 in Leverkusen sein zweites Saisontor erzielt hat, besteht keine große Not, den deutschen Nationalspieler sofort wieder bringen zu müssen. Schmidt kann Gomez bringen. Dazwischen liegt ein großer Unterschied und ein positives Signal für den Trainer. „Auch Mario muss um seine Position kämpfen. Er weiß, dass er Gas geben muss, wenn er in die Mannschaft will. Das sind gute und wichtige Zeichen“, sagt der Schweizer, unter dem Gomez bisher nicht gespielt hat. Einen Blankoscheck für die Startelf stellt Schmidt Wolfsburgs personifizierter Lebensversicherung aus der Vorsaison nicht aus.

Viel mehr kann er den 32-Jährigen langsam ans Team heranführen. Die nächste Woche bietet Möglichkeiten. Denn nur drei Tage nach dem Hoffenheim-Spiel kommt Hannover 96 zum DFB-Pokal in der VW-Arena vorbei. „Warum soll Mario nicht mal in einem Spiel beginnen und einmal als Joker kommen?“, wirft Schmidt ein.

Von seiner Ein-Mittelstürmer-Taktik wird der Trainer nicht abweichen. Und da Gomez im Gegensatz zu dem flinkeren und technisch versierteren Origi nicht auf dem Flügel spielen kann, wird auf kurz oder lang der 24 Jahre alte Belgier auf Linksaußen ausweichen müssen – trotz seiner zwei Saisontore und der ansprechenden Auftritte in der Mitte.

Interessant wird das Rennen um den Platz hinter den beiden Stammspielern, die den VfL nach der Saison sicher (Origi) und sehr wahrscheinlich (Gomez) verlassen werden. Victor Osimhen schien zuletzt die Nase ein wenig vor dem Zehn-Millionen-Euro Neuzugang Landry Dimata zu haben.