Braunschweig. Der Quarterback der Lions will sich erstmal auf die Familie konzentrieren.

So ein wenig deutete es sich wohl schon während der Saison an, jetzt machte es Casey Therriault gegenüber Medien in seinem Heimatort Grand Rapids, der zweitgrößten Stadt im US-Bundesstaat Michigan, amtlich: Der Quarterback beendet seine Football-Karriere bei den New Yorker Lions Braunschweig, dem 11-fachen deutschen Meister und amtierenden Eurobowl-Sieger.

„Ich bin sicher, dass meine Zeit gekommen ist. Ich weiß, dass das kein optimaler Zeitpunkt ist für einen Rücktritt, so kurz nach einem verlorenen Endspiel. Aber es ist Zeit für mich, eine neue Karriere zu starten und mich niederzulassen“, sagte der 28-Jährige gegenüber Mlive.com. Therriault hatte vor einer Woche mit den Lions die deutsche Meisterschaft beim 13:14 gegen die Schwäbisch Hall Unicorns verpasst – nach vier deutschen Meistertiteln der Braunschweiger in Serie.

Therriault, der vor gut einem Jahr geheiratet hat, plant, nach Süd-Florida zurückzukehren. Er will dort eine Firma eröffnen, die Athletennahrung vertreibt. In den Football hofft er, irgendwann einmal vielleicht als Quarterback-Trainer zurückzukehren.

Natürlich habe er in den USA eine Football-Karriere in der NFL machen wollen. Etwas Gleichartiges gehe in Europa aber nicht. „Wenn du es dort gut machst, kannst du vielleicht Trainer werden.“ Doch das wollte er nicht.

Missen möchte Therriault, der vielleicht beste Quarterback, der je in der German Football League gespielt hat, die Zeit in Braunschweig aber nicht, wie er in dem Interview sagte. „Das war eine einmalige Chance für mich, auf der anderen Seite der Welt Football zu spielen, etwas Geld zu verdienen und Orte und Plätze zu sehen, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt“, wird er zitiert. Und sein Fazit: „Das ist manchmal mehr wert, als viel Geld zu verdienen.“

Therriault, der in der Regel von den Lions stets zu den Playoffs nach Deutschland eingeflogen worden war, spielte die zurückliegende Saison komplett in Braunschweig. Der Quarterback bestach durch seine Ruhe und Übersicht, seine knallharten, präzisen Pässe und seine mutigen Läufe – wenn gar nichts ging. Nur ein einziges Spiel verloren die Lions vorige Saison – das Endspiel.