Köln. Köln und Hertha und Hoffenheim setzen die deutsche Europapokal-Misere fort.

Trotz eines Rekord-Treffers hat der Bundesliga-Zweite 1899 Hoffenheim gestern Abend im vierten Europacup-Spiel seiner Klubgeschichte die vierte Pleite kassiert. Zuvor hatten schon der 1. FC Köln und Hertha BSC in der Europa League die schwarze Europapokal-Woche der deutschen Fußballer fortgesetzt.

1. FC Köln – Roter Stern Belgrad 0:1 (0:1). Der FC zeigte nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit und dem verdienten 0:1-Rückstand durch Richmond Boakye (30.) zwar eine starke Reaktion und erhöhte den Druck, der Ausgleich fiel aber trotz guter Chancen und dreier Pfostentreffer von Milos Jojic (58., 66.) und Leonardo Bittencourt (74.) nicht mehr. „Man kann über die erste Halbzeit reden, das war nicht gut“, sagte Bittencourt. „Aber in der zweiten Hälfte hatten sie keine Chance, das war ein Klassenunterschied.“ Trainer Peter Stöger sprach von einer „Klasse-Reaktion in der zweiten Hälfte.“ Er hatte das System umgestellt und offensiv gewechselt.

Östersunds FK – Hertha BSC 1:0 (1:0). Auch die Hertha war ohne Fortune. Pechvogel des Abends war Abwehrspieler Jordan Torunarigha. Der 20-Jährige, der bei seinem Europacup-Debüt auf der rechten Abwehrseite spielte, verursachte einen umstrittenen Handelfmeter, den Östersunds Kapitän Brwa Nouri sicher zum Siegtreffer (22.) verwandelte. Torunarigha war der Ball aus kürzester Distanz an die Hand geprallt, der italienische Schiedsrichter Luca Banti zeigte erst nach einem Moment des Zögerns auf den Elfmeterpunkt.

Auf den Rückstand fand Hertha nur wenig Antworten. Insgesamt war das Spiel auf dem ungewohnten Kunstrasen zu statisch. Die Hauptstädter waren zwar bemüht, aber es schlichen sich zu viele Fehler im Aufbauspiel ein. „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen, unser Spielplan war gut. Die Tore haben gefehlt“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai.

Ludogorez Rasgrad – 1899 Hoffenheim 2:1 (0:1) . Der Treffer des Tschechen Pavel Kaderabek zum 1:0 nach 96 Sekunden war das schnellste Europa-League-Tor einer deutschen Mannschaft seit der Einführung des Wettbewerbs im Jahr 2009.

Die Hoffenheimer mussten ohne Serge Gnabry, Sandro Wagner, Benjamin Hübner, Nadiem Amiri, Florian Grillitsch, Kerem Demirbay, Adam Szalai und Ermin Bicakcic auskommen. Swetoslaw Djakow nach 46 Sekunden in Hälfte zwei und Jody Lukoki (72.) trafen für Rasgrad. sid