Frankfurt. Gladbachs Bonhof ist entrüstet über das EM-Aus der Arena, Hannover sieht es sportlich.

Die vier Verlierer bei der Auswahl der Stadien für die deutsche Bewerbung um die Fußball-EM 2024 haben mit großer Enttäuschung auf die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) reagiert. In Mönchengladbach kochten die Emotionen besonders hoch.

„Ich bin kurz davor, dass mein Hals platzt. Ich bin nicht sauer, sondern stinksauer“, sagte Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof: „Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass Borussia die Dinge nach all den Jahren so ausgestaltet hat, dass wir den Zuschlag kriegen. Jetzt sind wir irgendwo gelandet. Das ist für mich unverständlich.“ Im Westen entschied sich der DFB für Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen und Dortmund. Gladbach belegte im DFB-Ranking nur den 13. und vorletzten Platz.

Im Norden zeigten sich die Verantwortlichen bei aller Enttäuschung gelassen. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht“, erklärte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok in einer Mitteilung. „Die Stadt und Hannover 96 haben gemeinsam eine professionelle Bewerbung auf den Weg gebracht. Dass es am Ende nicht gereicht hat, nehmen wir sportlich. Deshalb Glückwunsch an die Konkurrenz.“

Auch 96-Klubchef Martin Kind haderte mit der Vergabe. „Es ist leider keine gute Entscheidung für Hannover und ganz Niedersachsen“, monierte er. „Wir respektieren selbstverständlich die Entscheidung und drücken dem DFB die Daumen, dass er nächstes Jahr den Zuschlag für die EM 2024 bekommt.“ Bei der WM 1974, EM 1988 und WM 2006 war Hannover vom DFB noch als Austragungsort berücksichtigt worden.

Werder Bremens Präsident Hubertus Hess-Grunewald äußerte sich ähnlich, nachdem der Lokalrivale Hamburg den Vorzug erhalten hatte: „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Bremen mit seiner ganz besonderen Fußball-Atmosphäre der deutschen Bewerbung eine besondere Note gegeben hätte.“

Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel wertete die Entscheidung des DFB „nicht als Votum gegen Nürnberg, sondern als eine Regionalauswahl, die eine größtmögliche Verteilung der Spielorte in der Bundesrepublik ermöglicht“. Im Süden erhielten München und Stuttgart den Zuschlag. sid/dpa