Luxemburg. Timo Boll kann beim EM-Sieg sogar pausieren.

Die beiden deutschen Tischtennis-Teams sind sehr erfolgreich in die Mannschafts-EM in Luxemburg gestartet. Auch ohne ihren noch geschonten Starspieler Timo Boll gewannen die Männer gestern ihr Auftaktspiel gegen Spanien mit 3:0. Bei den Frauen steht Titelverteidiger Deutschland sogar schon nach dem ersten Tag und zwei Siegen als Viertelfinal-Teilnehmer fest. Einem mühevollen 3:1 gegen Schweden folgte am Abend ein überzeugendes 3:0 gegen Ungarn.

„Von den Ergebnissen her bin ich mit dem ersten Tag zufrieden. Vor allem für die Damen war es ein kämpferisch guter Tag“, sagte der Sportdirektor Richard Prause. Die Mannschaft von Bundestrainerin Jie Schöpp hat auch den Gruppensieg bereits vor ihrem letzten Vorrunden-Spiel heute gegen Kroatien sicher.

Bei den Männern ist die Ausgangslage klar: Dimitrij Ovtcharov, Boll und Co. verloren 2014 und 2015 überraschend die beiden Endspiele gegen Portugal und Österreich. Jetzt wollen sie sich im Sport- und Kulturzentrum d’Coque von Luxemburg einen Titel zurückholen, der vorher sechsmal in Serie ihnen gehörte.

Gegen Spanien setzte sich der Weltranglisten-23. Ruwen Filus zunächst mit 3:1 Sätzen gegen Alvaro Robles durch. Die deutsche Nummer eins Ovtcharov und Doppel-Europameister Patrick Franziska siegten mit 3:0 gegen Carlos Machado und Jesus Cantero. Ovtcharov demontierte seinen Gegner in kurzer Zeit mit 11:3, 11:3, 11:4. Boll soll erst heute einsteigen, wenn es gegen Weißrussland und Kroatien um den Gruppensieg geht.

Die deutschen Frauen hatten zumindest gegen Schweden deutlich mehr zu kämpfen. Nach der Auftakt-Niederlage der Weltranglisten-Neunten Han Ying lag auch die zweite Topspielerin Shan Xiaona in ihrem Einzel bereits mit 0:2 Sätzen zurück. „Ich wurde auf der Tribüne schon etwas nervös“, gestand die dritte deutsche Spielerin Nina Mittelham. Shan Xiaona drehte ihr Match aber noch. Danach machten die erst 20 Jahre alte Mittelmann sowie Han Ying den deutschen Erfolg perfekt.

Das Team von Jie Schöpp muss bei dieser EM ohne zwei Topspielerinnen antreten: Petrissa Solja ist verletzt, Kristin Silbereisen schwanger. Gegen Ungarn steigerte sich das Team deutlich. Han Ying gewann mit 3:1 Sätzen, Shan Xiaona und Mittelham setzten sich ohne Satzverlust durch. dpa