Fürth. Fürth geht in die 20. Zweitliga-Saison.

Kein anderer Verein steht so exemplarisch für die 2. Bundesliga wie die SpVgg Greuther Fürth. Das Kleeblatt ist das Urgestein des deutschen Unterhauses. Seit 1997 spielen die Franken im Unterhaus, nur unterbrochen von der Spielzeit 2012/2013 nach dem sensationellen Bundesliga-Aufstieg.

In der kommenden Saison wird die Mannschaft von Trainer János Radoki (45) in der ewigen Zweitliga-Tabelle an der noch mit vier Punkten führenden Alemannia Aachen vorbeiziehen, die mittlerweile in die Regionalliga abgestürzt ist.

„Das zeigt, dass wir in den letzten zwei Jahrzehnten sehr vieles richtig gemacht haben. Für einen Verein unserer Größenordnung ist das ein großartiger Erfolg“, sagte Fürths Präsident Helmut Hack (67). Rechtzeitig zum Ligastart wurde die neue Haupttribüne fertig. Die SpVgg startet am Samstag jedoch zunächst mit einem Auswärtsspiel bei Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 (15.30 Uhr) in seine 30. Zweitliga-Saison – das ist Rekord. „Bei einem Bundesliga-Absteiger zu starten, ist direkt eine schwere Aufgabe, ein echter Prüfstein“, sagte Radoki.

Mit dem Heimspiel am 31. Spieltag gegen Bochum wird die SpVgg (derzeit 990 Spiele) dann auch die meisten Zweitliga-Partien absolviert haben, und dann auch in dieser Rubrik an Aachen (1020) vorbeiziehen.

Trainer Radoki hatte im November 2016 die Nachfolge von Stefan Ruthenbeck (45) übernommen und den Verein aus der Abstiegsregion mit nur drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz in das gesicherte Mittelfeld auf Rang acht geführt. Die Defensive agierte unter Radoki bisher sattelfest, es fehlt noch an der Ausgeglichenheit zwischen Offensivpower und der Stabilität.

Für die Offensive verpflichteten die Fürther mit dem früheren Braunschweiger Nik Omladic und Manuel Torres vom Absteiger Karlsruher SC zwei spielstarke Mittelfeldspieler. Philipp Hofmann lotste die Spielvereinigung für 750 000 Euro vom englischen Zweitligisten FC Brentford an den Ronhof. Der Mittelstürmer hatte in 31 Spielen in der Saison 16/17 für die Londoner 4 Tore erzielt. Davor erzielte er in drei Jahren für die Zweitligisten Paderborn, Ingolstadt und Kaiserslautern in 92 Partien 21 Treffer. sid