Wolfsburg. Torhüter Diego Benaglio geht wohl nach Monaco.

Jeder Stein soll umgedreht werden, damit der VfL wieder erfolgreichen Fußball spielen kann. Das hatte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz den Machern des Bundesligisten nach dem erst im Nachsitzen geschafften Klassenerhalt ins Hausaufgabenheft für die Sommerpause geschrieben. Dazu gehört auch ein Umbruch im Kader, der schmerzhaft wird. So wie bei Diego Benaglio, der Kapitän wird sich wohl der AS Monaco anschließen. Die Wolfsburger verlieren eine weitere Identifikationsfigur für die Fans, viele sind nicht mehr übrig. Es ist an der Zeit, dass sich der VfL wieder neu erfindet.

Zuletzt war Benaglio mit einem Wechsel zum FC Basel in Verbindung gebracht worden. Der neue Sportdirektor Marco Streller hätte den ehemaligen Nationalspieler gern, falls die aktuelle Nummer 1, der Tscheche Tomas Vaclik, noch den Abflug macht. Aber so sieht’s aktuell nicht aus, daher kam Monaco ins Spiel. Benaglios Vertrag beim VfL läuft noch bis 2019, mindestens die gleiche Laufzeit sollen ihm auch die Monegassen bieten. Und die Wolfsburger werden ihrem letzten verbliebenen Meisterspieler von 2009 auch keine Steine in den Weg legen.

Mit Ricardo Rodriguez hat bereits ein weiterer langjähriger Leistungsträger den Klub verlassen. Immerhin seit 2012 spielte der Linksverteidiger in Wolfsburg. Länger bei den VfL-Profis dabei sind nur Robin Knoche, der nach dem Benaglio-Abgang der dienstälteste Spieler im Kader wird, Christian Träsch und Maximilian Arnold. Zudem hat Sportdirektor Olaf Rebbe mit dem 20 Jahre alten Jannes Horn ein Eigengewächs, das tief im VfL verwurzelt war, an den 1. FC Köln verkauft. Rebbe und Jonker müssen dem Team nun ein neues Gesicht geben, eines, mit dem sich die Fans identifizieren können.

Derweil arbeitet Rebbe weiter die anderen Baustellen und Missverständnisse im Kader ab. Philipp Wollscheid wird nach der einjährigen Leihe nach Stoke zurückkehren. Beim Verteidiger zieht der VfL die Kaufoption ebenso wenig wie bei Borja Mayoral. Der 20-jährige Spanier konnte die Erwartungen nicht erfüllen, hatte zwar 19 Bundesliga-Einsätze, aber fast immer als Einwechselspieler für die letzten Minuten.