Wolfsburg. Der Nationalstürmer entscheidet sich „aus voller Überzeugung“ für den Verbleib.

. Dieses „Ja“ tut dem VfL Wolfsburg so gut: Mario Gomez bekennt sich nach dem Seuchenjahr zum Fußball-Bundesligisten und geht auch in der neuen Saison im grün-weißen Trikot auf Torejagd. „Trotz der sehr schwierigen Saison, in der wir alle unsere sportlichen Ziele verfehlt haben“, sagt Gomez, „habe ich das komplette Vertrauen in unsere Mannschaft, den Verein und die Fans. Ich habe mich daher aus voller Überzeugung entschieden, auch nächstes Jahr hier zu spielen.“

In den vergangenen Tagen hatte sich schon angedeutet, dass der 31 Jahre alte Stürmer seine Zukunft in Wolfsburg sieht. Das finale Gespräch zwischen seinem Berater Uli Ferber und VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe fiel daher positiv für die Grün-Weißen aus. „Mario hat sich klar zum VfL bekannt, und wir alle freuen uns sehr, dass wir gemeinsam in der kommenden Saison neu angreifen können“, sagt Rebbe.

Gomez hat sich seit seinem Wechsel im Sommer in Rekordzeit zu einem der prägenden Gesichter des Krisenklubs entwickelt. Er stellte sich allen unangenehmen Fragen, zeigte als einer der wenigen klare Kante und sorgte zudem mit seinen Toren fast im Alleingang dafür, dass der VfL auch in der neuen Saison weiter in der Bundesliga spielt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Angreifer nun die Kapitänsbinde tragen soll.

Da der 31-Jährige aufgrund einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag für nicht einmal zehn Millionen Euro hätte gehen können, hatten sich zuletzt finanziell wie sportlich interessante Vereine bei seinem Berater gemeldet. Doch Gomez blockte alles ab. Es spricht für seine professionelle Arbeitseinstellung, dass er nach so einer desaströsen Spielzeit zu dem Klub hält. Gomez übernahm auch immer einen Teil der Verantwortung dafür, dass der VfL am Saisonende auf dem Relegationsrang landete, da er in der Vorrunde viele Chancen ausgelassen hatte.

Ab Rückrundenbeginn und speziell seit der Amtsübernahme von Trainer Andries Jonker hat sich der Stürmer dann zu „Mister Unverzichtbar“ geballert. Dass Gomez bleibt, ist zusätzlich ein Signal an wechselwillige VfLer wie auch ein Pfund bei potenziellen Neuzugängen.

Zudem vermeldete der VfL einen überraschenden Abgang: Der in Braunschweig geborene Jannes Horn wechselt zum 1. FC Köln. Der Europapokal-Teilnehmer zahlt sieben Millionen Euro für den 20-jährigen Linksverteidiger, dessen Vertrag in Wolfsburg noch bis 2021 gelaufen wäre.

„Ich habe dem VfL sehr viel zu verdanken“, sagt das Eigengewächs, das neun Jahre in Wolfsburg spielte. „Hier habe ich den Sprung vom Jugend- zum Bundesligaspieler geschafft und wurde immer gefördert.“

Sportdirektor Olaf Rebbe bedauert den Abgang des Supertalents aus dem eigenen Stall. „Einen Spieler aus den eigenen Reihen und mit seinen Fähigkeiten würden wir nie leichtfertig abgeben.“ Aber den Wechselwunsch erfüllte der Klub trotzdem, weil mit Yannick Gerhardt und Gian-Luca Itter noch zwei hoch veranlagte Kicker im VfL-Kader stehen.