Dortmund. Fast hätte es noch für die Europa League gereicht. Der BVB spielt Champions League.

Nach dem dritten Torespektakel in Serie ohne Happy End verabschiedeten sich die Fußballer von Werder Bremen mit einer Mischung aus Frust und Stolz in die Sommerpause. „Es fühlt sich sehr schlecht an. Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte Sportdirektor Frank Baumann in einer ersten Reaktion nach der 3:4-Niederlage bei Borussia Dortmund, durch die die Hanseaten den Einzug in die Europa League verpassten. „Vor allem, wenn man in Dortmund bis zur 70. Minute führt.“

Doch insgesamt fiel das Fazit von Baumann trotz der drei Niederlagen gegen Köln, Hoffenheim und Dortmund zum Abschluss dann doch positiv aus, steckten die Grün-Weißen doch vor einigen Wochen noch mitten im Abstiegskampf. „Unter dem Strich sind wir natürlich mit der Saison zufrieden“, sagte der Sportdirektor. „Das Team hat sich überragend da unten befreit und sehr viel investiert. Wenn man uns vor einigen Monaten gesagt hätte, dass wir Achter werden, hätten wir das natürlich angenommen.“

Nach der wundersamen Aufholjagd mit elf ungeschlagenen Spielen nacheinander hatten die Bremer aber doch noch von mehr geträumt, die Rückkehr auf die internationale Bühne schien plötzlich zum Greifen nah. „Als Profi will man immer das Maximale erreichen, deshalb sind wir im Moment natürlich frustriert“, sagte der erneut starke Max Kruse.

Während der BVB die direkte Qualifikation für die Champions League feierte, mussten sich die Bremer mit einer starken Rückrunde ohne Sahnehäubchen trösten. „Es wäre schön gewesen, heute den Saisonhöhepunkt zu erreichen, aber dennoch können wir rückblickend sagen, dass wir eine gute Rückrunde gespielt haben“, sagte Kapitän Junuzovic.

Während sich die Spieler nun in den Urlaub verabschieden, planen Baumann und Nouri die Mannschaft für die neue Saison. Dann wollen die Bremer in der oberen Tabellenhälfte mitspielen. „Wir haben ein gutes Gerüst und müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen“, forderte Junuzovic. Der Österreicher wird das Team beim Trainingsauftakt am 2. Juli wieder als Kapitän anführen. Zahlreiche weitere Personalien sind noch unklar. Was wird aus Routinier Claudio Pizarro? Bleibt Serge Gnabry? Kommt Davie Selke aus Leipzig zurück?

Auch im Umfeld der Mannschaft wird es Veränderungen geben. Am Sonntag gab der Verein bekannt, dass Florian Bruns in der kommenden Saison nicht mehr zum Trainerteam von Nouri gehören wird. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das Trainerteam verkleinern werden. Ich möchte noch enger an die Mannschaft rücken und werde viele Aufgaben wieder selbst übernehmen“, begründete Nouri den Schritt. dpa