Braunschweig. Lieberknecht lobt die Gänsehaut-Stimmung.

Aus Respekt und Anstand, so Trainer Torsten Lieberknecht, gab es erst einmal Glückwünsche an die beiden Klubs, die Eintracht nach dieser famosen Saison am Ende doch hauchdünn an sich vorbeiziehen lassen musste. „Gratulation an den Meister VfB Stuttgart und an die Hannoveraner, die auch aufgestiegen sind“, sagte der Löwen-Coach. „Wir waren ein sehr lästiger Konkurrent, bis zum Schluss. Das zeigen die 66 Punkte, die wir eingefahren haben.“

Der Dreier am Sonntag gegen Karlsruhe reichte nicht mehr, sich den Traum von der Bundesliga nach vier Jahren ein weiteres Mal direkt zu erfüllen. „Wir hatten uns vorgenommen, noch einmal alles zu geben, zu versuchen, den Rückstand auf Hannover wettzumachen, wir sind heute mit einem sehr offenen Visier an die Aufgabe herangegangen“, so Lieberknecht nach den 90 Minuten, in denen alles zum Einsatz kam, was auch nur im Entferntesten unter den Begriff Stürmer fiel. „Wir wollen nicht zweimal hintereinander verlieren, das ist uns gelungen.“

Dass das nach dem letzten Sonntag, als die Eintracht in Bielefeld mit einem 0:6-Blackout ihre tolle Ausgangsposition auf den direkten Aufstieg als Tabellenzweiter zunichte gemacht hatte, alles andere als einfach war, leuchtet ein und das gab Lieberknecht auch offen zu. „Das können Sie mir glauben“, sagte er in der Pressekonferenz.

Und jetzt? David gegen Goliath, Eintracht gegen den VfL Wolfsburg. Und wie sind die Chancen? „So wie uns die Fans heute wieder unterstützt haben, das hat uns viel Kraft gegeben. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Stadt, die Fans, diese große Liebe zum Verein, die heute wieder deutlich wurde. Es ist unfassbar, wie man einen Verein so lieben kann“, sagte Lieberknecht zu der Choreografie, zur Anfeuerung, den Gesängen, der Leidenschaft auch auf den Rängen. „Jetzt werden wir regenerieren und dann gehen wir mit diesem riesigen baugelben Herzen in die Relegation.“ Wird das reichen gegen Wolfsburg?