Wolfsburg. VfL-Trainer Jonker macht der Mannschaft vor seinem Heimdebüt eine einfache Ansage.

Endlich zu Hause: Andries Jonker musste zum Start als Cheftrainer des VfL Wolfsburg gleich zweimal auswärts ran – und die Ausbeute kann sich mit vier Zählern sehen lassen. Morgen nun steht für den Niederländer endlich das erste Heimspiel an, zu Gast ist der SV Darmstadt. Eine Premiere mit besonderem Trikot und einer einfachen Ansage.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zur 20-jährigen Bundesliga-Zugehörigkeit spielen die Wolfsburger in einem eigens für diese Partie produzierten Trikot. Das Vereinswappen aus dem Aufstiegsjahr 1997 ziert die Brust, oberhalb der Rückennummer erinnert ein Aufnäher an das 5:4 im Aufstiegsspiel gegen Mainz. Seit 20 Jahren in der 1. Liga, „das ist eine starke Leistung, das macht uns alle stolz. Ich freue mich, dass wir das mit dem Trikot symbolisieren können“, erklärte Sportdirektor Olaf Rebbe gestern bei der offiziellen Präsentation des Hemdes.

Doch ein schickes Trikot bringt allein noch keine Punkte. Aber deren drei sind im Heimspiel gegen das Schlusslicht aus Darmstadt eigentlich Pflicht für den ebenfalls abstiegsbedrohten VfL. Als es um die Frage ging, wo sein Team im Vergleich zum starken 1:0-Sieg bei RB Leipzig am Samstag noch zulegen kann, griff sich Jonker eines der Sondertrikots, hielt es hoch: „Die Spieler sollen von hellgrün zu hellgrün spielen, bis der Ball im Tor des Gegners ist. So einfach ist es eigentlich“, sagte der 54-Jährige und konnte sich ein Lächeln an der Stelle nicht verkneifen. Jonker geht seine Premiere vor eigenem Publikum locker an.

Die Statistik taugt ebenfalls als Mutmacher. Nur drei seiner elf Vorgänger als VfL-Chefcoach haben ihr Heimdebüt in der Bundesliga verloren: Felix Magath, Steve McClaren und Valérien Ismaël. Zudem, das stellte Jonker klar, ist es ja keine echte Premiere. Als Co-Trainer unter Magath und Dieter Hecking hat der Niederländer bereits Arena-Erfahrung sammeln können. „Es ist nicht so, dass ich nicht weiß, wo die Bank ist und wo die Fans stehen“, sagte der Debütant. Doch morgen sitzt er auf der Bank zum ersten Mal auf dem Sitz des Chefs. „Ja, es ist ein anderer Platz“, so Jonker, „aber ich bin da ziemlich nüchtern.“

Das Trainerdebüt, das Sondertrikot – die Rahmenbedingungen für eine schöne Fußballnachmittag aus Wolfsburger Sicht sind geschaffen. Nun müssen nur noch die Profis abliefern. Gegen Darmstadt muss ohne Wenn und Aber ein Sieg her. Das Hinspiel hatten die Wolfsburger mit 1:3 verloren. Es war das einzige Mal, dass die Lilien nach dem Aufstieg 2015 in einer Partie mehr als zwei Treffer erzielen konnten. Damals war Ismaël Trainer, jetzt ist es Jonker. „Die Leistung muss die selbe sein wie in Leipzig, fußballerisch müssen wir zulegen“, so der 54-Jährige. Und dran denken, liebe VfL-Profis: Immer von hellgrün zu hellgrün spielen...