Florenz. Der Mittelspieler überragt beim Gladbacher Wunder.

Als sich seine Mitspieler mit dem Schlusspfiff jubelnd in die Arme fielen, eilte der Held des Abends mit großen Schritten zu Schiedsrichter Artur Soares Dias. Nach dieser denkwürdigen Partie musste sich der Kapitän von Borussia Mönchengladbach dieses ganz besondere Souvenir einfach sichern. „Den Ball wollte ich mit nach Hause nehmen, ganz klar. Drei Tore in einem Spiel gelingen einem nicht so oft“, sagte Lars Stindl lächelnd, nachdem er den Fußball-Bundesligisten fast im Alleingang ins Achtelfinale der Europa League geschossen hatte.

Nach Stindls Dreierpack (44., Foulelfmeter, 47., 55.) beim denkwürdigen 4:2 beim AC Florenz (Hinspiel 0:1) kann die Borussia weiter vom ganz großen Wurf in der Europa League träumen. Nie zuvor hatte Gladbach die nächste Runde in einem europäischen Wettbewerb erreicht, wenn es im Hinspiel zu Hause eine Niederlage gegeben hatte. Dass die Borussia ein neues Stück Vereinsgeschichte schrieb, war vor allem Stindl zu verdanken. „Er ist ein überragender Kapitän, die Art und Weise, wie er die Mannschaft führt, ist sensationell“, schwärmte Trainer Dieter Hecking.

Auch die Mitspieler waren begeistert. „Ich liebe dich, Capitano“, twitterte der verletzte Ibrahima Traoré der von zu Hause mitfieberte, „Oh Captain, my Captain“, schrieb Oscar Wendt. Nur Stindl, der in dieser Form auch ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw sein wird, war der Trubel um seine Person beinahe unangenehm. Immer wieder lobte er die Klasse und Kollektivleistung des Teams. sid