Braunschweig. Der nigerianische Stürmer trifft erstmals in einem Pflichtspiel für die Eintracht.

Wer im Heimspiel von Eintracht Braunschweig gegen den FC St. Pauli auf Suche nach positiven Aspekten aus Löwen-Sicht war, musste mit seiner blau-gelben Brille schon ganz genau hinschauen. Viel war das nämlich nicht, was der Eintracht Wohlgesonnene dieser Partie abgewinnen konnten. Immerhin durften sie in der Nachspielzeit den Premierentreffer von Suleiman Abdullahi in der 2. Fußball-Bundesliga bejubeln. Besser als gar nichts.

„Es war nur eine Randnotiz, aber eine positive“, stimmte auch Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht zu. Die Enttäuschung über die Niederlage überwog zwar bei ihm ebenfalls, aber der Coach hofft, dass der Treffer dem lange verletzten Stürmer weiter Auftrieb gibt. „Das Tor zeigt sein Potenzial und seine Qualität. Wir sind froh, dass wir ihn haben“, lobte Lieberknecht den Auftritt von Abdullahi. Dieser brauchte zwar etwas, bis er nach seiner Einwechslung gegen St. Pauli in die Spur fand, mit dem ersten Pflichtspieltor für die Eintracht gelang ihm in der Schlussphase aber zumindest persönlich noch ein versöhnlicher Abschluss.

Das dürfte für den 20-jährigen Nigerianer nicht ganz unwichtig sein. Nach einer super Vorbereitung im Sommer verletzte er sich kurz vor dem Saisonstart und musste fast die komplette Hinrunde von der Tribüne aus verfolgen. Keine einfache Situation für einen neuen Spieler, der zudem kaum ein Wort Deutsch spricht. Deshalb wussten auch die Mitspieler die Bedeutung des Premierentreffers für den Angreifer einzuordnen. „Es freut mich für „Manni“, dass er sein erstes Tor für uns geschossen hat. Das ist das einzig Positive“, sagte Linksverteidiger Ken Reichel.

Für Trainer Lieberknecht ist das Tor außerdem ein gutes Zeichen, dass er in den nächsten Monaten auf Abdullahi bauen kann. In der Hinrunde konnte er sich meistens auf die Treffsicherheit von Domi Kumbela verlassen. Doch der Routinier, der gegen St. Pauli überraschend die Kapitänsbinde anstelle von Correia-Vertreter Reichel trug, hat im Moment Ladehemmung. Gegen die Hamburger vergab er in der ersten Hälfte eine dicke Möglichkeit zum Ausgleich.

Deshalb freut sich Lieberknecht, dass nach Christoffer Nyman in Würzburg mit Abdullahi nun auch ein zweiter Stürmer Selbstvertrauen tankte. Um in Nürnberg wieder in die Spur zu finden, braucht die Eintracht vor allem Tore. Nur eines kritisierte Lieberknecht an Abdullahis Treffer: den Zeitpunkt. „Wenn das Tor ein paar Minuten früher fällt, wäre es noch besser gewesen“, sagte er. Aber daran kann Abdullahi ja noch arbeiten. Am besten bereits am Freitag beim Auswärtsspiel in Nürnberg.