Köln. Der Ex-Kölner ärgert sich über die 0:1-Niederlage.

Seine Rückkehr in die Heimat hatte sich Yannick Gerhardt definitiv anders vorgestellt, auch wenn es kein Spießrutenlauf für ihn wurde: Trotz guter Leistung verlor der langjährige Kölner mit dem VfL Wolfsburg beim FC mit 0:1 nach einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung, der obendrein eine Abseitsstellung des Torschützen Anthony Modeste vorausging. Gerhardt, der ganz dicht dabei stand: „Für mich war es eher so, dass Modeste den Kontakt sehr sucht und auch schon vorher abhebt.“

Für den Schiedsrichter, so gibt der 22-Jährige zu, sei es sehr schwer zu sehen gewesen. Dieser habe sich dann vielleicht auch „durch die Kulisse verleiten lassen“, auf Elfmeter zu entscheiden. Die Kulisse sei ohnehin ein wesentlicher Faktor in der Rheinmetropole. „Das Stadion ist für mich immer noch eines der schönsten Deutschlands“, schwärmt der Nationalspieler, bei dem die Vorfreude riesig war: „Für mich war es ein besonderes Spiel. Ich hatte auch viele Freunde und Familie im Stadion dabei.“

Gern hätte er sowohl diesen als auch seinem Ex-Arbeitgeber gezeigt, dass die Niederlage gegen Augsburg nur ein Ausrutscher war und der VfL sich langsam, aber sicher in die ruhigeren Fahrwasser des Bundesliga-Mittelfelds vorkämpft. So bleibt es für Gerhardt und Co. angespannt: „Die Situation ist sehr gefährlich. Wir müssen sie sehr ernst nehmen und befinden uns mitten im Abstiegskampf, und das ist natürlich auch ein Druck. Man kann nicht so befreit aufspielen.“

Dennoch: Auch Gerhardt sah einen Aufwärtstrend. Er sah, wie sich der VfL in Halbzeit 2 von dem Druck löste, sich freischwamm und beim Überraschungs-Europapokalanwärter aus der Domstadt das bessere Team war. „Man darf nicht vergessen, dass der FC eine sehr gute Saison spielt. Da waren wir zunächst erst einmal darauf bedacht, hinten kompakt zu stehen und als Auswärtsmannschaft gefährliche Konter zu setzen“, sagte der 22-Jährige, der sich die durchaus sichtbaren Fortschritte nicht schlechtreden ließ: „Ich bin immer noch überzeugt, dass wir genug Qualität haben und im Vergleich zur Hinrunde besser auftreten.“ Gerhardt sieht den VfL auf einem guten Weg. hot