Hannover. Der Altkanzler „regiert“ jetzt bei Hannover 96 mit.

Altkanzler Gerhard Schröder will als neuer Aufsichtsratsvorsitzender daran mitwirken, dass Hannover 96 ins Fußball-Oberhaus zurückkehrt. „Wir wollen wieder in die erste Liga, darum geht es im Kern“, sagte Schröder am Montag in Hannover. „Wenn es gelingt, die aktuellen Spieler zu halten und es zudem noch den einen oder anderen Neuzugang geben kann, wäre ich sehr zufrieden, sich im Mittelfeld der ersten Liga festzusetzen“, sagte der 72-Jährige.

Schröder war beim Zweitligisten Ende des vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt worden. „Wenn ich hilfreich sein kann, dann tue ich das sehr gerne“, sagte Schröder, der von 96-Präsident Martin Kind gefragt worden war.

Zu sportlichen Belangen will sich Schröder, der seit langem mit Freunden eine Loge im Stadion besitzt, öffentlich nicht äußern. „Das übersteigt meine Kompetenz“, sagte Schröder. Er sehe seine Aufgabe mehr darin, die Entscheidungen der Geschäftsführung zu kontrollieren.

„Putin ist nach wie vor ein

guter Freund von mir“

Für den Fall der Erstliga-Rückkehr freut sich Schröder besonders auf der Duell mit Borussia Dortmund, wo er Ehrenmitglied ist. Für wen er bei den Partien die Daumen drücken würde, steht für Schröder außer Frage. „Für 96, da gibt es kein Pardon.“

Eines ist sicher: Gute Laune hat sich Hannover 96 mit Alt-Kanzler Gerhard Schröder als neuem Aufsichtsratsboss ins Haus geholt. Der 72-Jährige soll für die Niedersachsen Türen öffnen – einen russischen Großsponsor schloss er aber erst einmal aus.

„Von mir gibt es schönere Archivbilder – da bin ich jünger“, sagte Schröder zur Begrüßung der Fotografen, als er um kurz nach elf Uhr zusammen mit Martin Kind den Presseraum der Arena in Hannover betrat. Es war der Auftakt einer launigen Runde, in der der 72-Jährige fast keinen Schenkelklopfer ausließ. Egal, ob es um Russlands Präsidenten Putin („Er ist nach wie vor ein guter Freund von mir“), den Umgang mit dem neuen US-Präsidenten Trump („Ich bin nicht besonders ängstlich, was das angeht“) oder den zukünftigen Kanzlerkandidaten der SPD („Also ich jedenfalls nicht“) ging – Schröder hatte immer einen Spruch parat. dpa