Madrid. Der Gruppensieg vor Real Madrid könnte Dortmund einen Schub geben.

Seinen Schuss ins Glück feierte Marco Reus im Trikot eines Weltmeisters. Im weißen Shirt von Real Madrids Mittelfeldstar Toni Kroos und mit nackten Füßen ließ Borussia Dortmunds Held des Abends in der BVB-Kabine seinen Jubelschrei für das Gruppensieger-Foto mit den Teamkollegen los – kurz vor Mitternacht verließ er das Estadio Santiago Bernabeu mit dem zusammengeknüllten Trikot in der Hand: „Von meinem Freund Toni.“

Weil Reus in der 88. Minute zum 2:2 (0:1) fulminant in einen Pass von Pierre-Emerick Aubameyang gerauscht war, kann Borussia Dortmund eines von sich behaupten: Der deutsche Vize-Meister war in seiner herausragend guten Gruppenphase besser als der spanische Titelverteidiger. „Diese Borussia ist ein Geschenk für die Augen“, schrieb der Kommentator der Sportzeitung AS schwärmerisch: „Und Aubameyang ist schneller als der Schall.“

Diesen Respekt hat sich der BVB erarbeitet, erspielt, erkämpft. Doch für das Achtelfinale bringt das nicht viel. „Es wird schwer, egal, welcher Gegner kommt“, sagte Reus: „Wir können stolz sein. Aber wir wollen mehr.“

Immerhin: Dem FC Barcelona, dem FC Arsenal oder Atlético Madrid gehen die Dortmunder durch ihr prachtvolles Comeback aus dem Weg – seit 14 Jahren hatte keine Mannschaft mehr im Bernabeu nach einem 0:2-Zwischenstand nicht verloren. Im Topf liegen für den BVB am Montag: der FC Sevilla, Manchester City, Paris Saint-Germain, Benfica Lissabon und der FC Porto.

Zwischen den üblichen Phrasen war eine klare Vorliebe herauszuhören. „Nur nicht ManCity oder Paris“, sagte Sebastian Rode, Marcel Schmelzers Lieblingsziel ist schlicht „Portugal“. Julian Weigl sah es pragmatisch: „Es ist kein Wunschkonzert.“ sid