Clausthal-Zellerfeld. Die Studenten befassen sich mit der Frage nach der besten Option für die Endlagerung von Atommüll.

Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über den Studiengang Geo-Umwelttechnik mit dem Schwerpunkt Management und Endlagerung radioaktiver Abfälle.

Was ist die beste Option zur Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle? Mit dieser Frage, die Länder auf der ganzen Welt umtreibt, beschäftigen sich Studierende der TU Clausthal im Studiengang Geo-Umwelttechnik innerhalb der Vertiefungsrichtung „Management und Endlagerung radioaktiver Abfälle“. Diese Schwerpunktsetzung ist einmalig. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ hat diesem Thema in seinem aktuellen Heft (Ausgabe 29/2019) einen dreiseitigen Beitrag gewidmet.

449 Reaktoren in Betrieb

Die Kernkraft in Zahlen: Laut Recherchen des „Focus“ sind weltweit 449 Reaktoren in Betrieb, die meisten in den USA (98) und Frankreich (58). Derzeit werden 49 weitere Atommeiler gebaut, unter anderem in China, Russland und Großbritannien. Hierzulande laufen noch sieben Kernkraftwerke, die bis Ende 2022 stillgelegt werden.

Laut der „World Nuclear Association“ produzieren die Reaktoren weltweit jährlich 12.000 Tonnen radioaktiven Abfall. Aber es fehlen die Endlager für hoch radioaktive Reststoffe. Nur Finnland, Frankreich und Schweden haben bereits einen Standort gefunden, schreibt das Magazin. In dem Artikel kommen Professor Klaus-Jürgen Röhlig, Fachgebiet Endlagersysteme an der TU Clausthal, und Studierende zu Wort. Experte Röhlig berät auch die Bundesregierung in der Entsorgungskommission in Fragen zu radioaktiven Reststoffen und übernimmt Schulungen für die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA).

Exkursionen als Bestandteil

Die Ausbildung in Clausthal am Institut für Endlagerforschung ist breitgefächert. Zur Geologie und Mineralogie kommen Ingenieurtechnik, rechtliche Grundlagen und beispielsweise Berechnungen zur Langzeitsicherheit hinzu. Das praxisnahe Studium spiegelt sich auch in Exkursionen wider, etwa zur Baustelle des Endlagers Konrad, das für schwach bis mittelradioaktive Abfälle vorgesehen ist.

Bei der Suche nach der besten Endlagerung für hoch radioaktive Reststoffe spielen zudem gesellschaftliche und politische Fragen eine ganz wesentliche Rolle. Bis 2031 soll ein Standort in Deutschland festgelegt werden, der in der Folge weiter untersucht und ausgebaut wird. Die Einlagerung, schätzt Professor Röhlig, könnte bis ins nächste Jahrhundert dauern.